Spitzenvereine jagen Wendell: Kann Leverkusen sein Juwel halten?
Für keinen anderen Spieler hat Bayer Leverkusen in diesem Sommer mehr Anfragen bekommen als für Wendell. Auch europäische Spitzenvereine buhlen um den Brasilianer. Die Werkself will ihren Linksverteidiger nicht abgeben, aber falls ein finanzstarker Klub den Geldkoffer aufmacht, wäre der 22-Jährige nur schwierig zu halten.
Überragende Außenverteidiger sind im Fußballgeschäft ein rares Gut. Linksverteidiger sind noch schwieriger zu finden. Deshalb ist es vorprogrammiert, dass große Vereine anklopfen, sobald ein Spieler aus der grauen Masse hervorsticht. So auch geschehen bei Wendell von Bayer Leverkusen. Der Brasilianer kam in der vergangenen Saison für 6,5 Millionen von Grêmio Porto Alegre in die BayArena und überzeugte in seiner Debütsaison mit gutem Defensivverhalten und großem Offensivdrang.
„Wir haben viele Spieler, die nachgefragt sind. Aber für Wendell hatten wir richtig viele Anfragen“, berichtet Bayer-Sportchef Rudi Völler in der ‚Sport Bild‘ vom Interesse anderer Vereine. Darunter seien mit Real Madrid, Atlético Madrid und Paris St.-Germain absolute Spitzenvereine. Leverkusen hat aber keinerlei Interesse daran, sein Linksverteidiger-Juwel abzugeben: „Seine Entwicklung bisher war sensationell. Aber wir wollen ihn nicht verkaufen. Er soll bei uns Top-Leistung bringen.“ Das mussten auch die interessierten Vereine zu ihrem Leidwesen erfahren, denn zu Verhandlungen kam es erst gar nicht.
Wendell will bleiben – vorerst
Falls Klubs wie Real oder PSG den Geldkoffer aufmachen, wäre Wendell jedoch kaum zu halten. Akute Sorgen muss sich die ‚Werkself‘ aber nicht machen. „Natürlich ist es ein gutes Gefühl, wenn solche Anfragen kommen. Dann weiß ich, dass ich einen guten Job gemacht habe. Aber ich bin sehr glücklich und zufrieden bei Bayer. Hier spiele ich sehr gerne“, betont der 22-Jährige, dass er sich im Rheinland wohlfühlt.
Auch wenn klar ist, dass der Brasilianer nicht ewig unterm Bayerkreuz spielen wird, hat er es nicht eilig, zu einem europäischen Topklub zu wechseln. Auch auf Rat vom ehemaligen Leverkusener Zé Roberto will er sich erst in Ruhe in der ‚Werkself‘ weiterentwickeln: „Mit Zé Roberto habe ich zusammen in Porto Alegre gespielt. Er sagte, dass Bayer Leverkusen für einen Brasilianer als erste Station in Europa genau der richtige Klub ist. Hier werde sich sehr gut um die Spieler gekümmert, der Umgang sei familiär, der Klub professionell.“
In die kommende Saison wird der Linksverteidiger als unumstrittener Stammspieler gehen. Falls er seine Leistungen noch einmal steigern kann, könnte er seinem großen Ziel ein Stück näher kommen: „Mein Ziel ist die Nationalmannschaft. Dafür möchte ich mich mit guten Leistungen in Leverkusen anbieten.“ Es ist wahrscheinlich, dass in einem solchen Fall die Spitzenvereine noch einmal anklopfen und der Brasilianer nicht mehr zu halten ist. Gerade für PSG ergibt eine Verpflichtung Sinn. Denn während die spanischen Vereine mit Marcelo und Filipe Luis hinten links gut aufgestellt sind, haben die Franzosen auf der Position Bedarf. Ein Abgang würde Leverkusen zwar sportlich weh tun, doch dank einer üppigen Ablösesumme könnte adäquater Ersatz kommen.
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