Bundesliga

Sommertransfers: Die Noten für den SV Werder

Nach zwei unnötigen Niederlagen gegen die beiden Aufsteiger droht dem SV Werder wieder einmal der Abstiegskampf. Dabei hat Thomas Eichin im Sommer eigentlich keine schlechte Arbeit geleistet. FussballTransfers bewertet den Transfermarkt der Grün-Weißen.

von Tobias Feldhoff
3 min.
Zwei Hoffnungsträger: Ujah und Pizarro @Maxppp

Volltreffer

Fehlanzeige

Verstärkung

Anthony Ujah (1. FC Köln/4,5 Mio.): Eigentlich hatte Viktor Skripnik gehofft, dass Ujah in dieser Saison gemeinsam mit Franco di Santo ein kongeniales Anfriffsduo bilden würde. Doch weil sich der Argentinier für den Wechsel nach Schalke entschied, muss der ehemalige Kölner nun voranschreiten. Dabei strahlt der Sturmtank vor allem körperlich enorme Präsenz aus. Bei langen Bällen aus der Abwehr heraus ist Ujah erster Zielspieler und behauptet sich mit seinen 1,79 Meter in schöner Regelmäßigkeit gegen die zehn Zentimeter größeren Abwehrhünen. Vier Torbeteiligungen aus sechs Partien sind ein ordentlicher Wert. Die beiden bitteren Pleiten gegen Ingolstadt (0:1) und Darmstadt (1:2) konnte aber auch Ujah nicht verhindern.

Felix Wiedwald (Eintracht Frankfurt/ablösefrei): Aus seinen beiden groben Schnitzern gegen Darmstadt will der Schlussmann die richtigen Schlüsse ziehen. Insgesamt sollte sich Wiedwald keinen allzu großen Kopf machen, denn in den restlichen Saisonspielen war er der große Rückhalt des Teams. Vor allem in puncto Körpersprache hat der 25-Jährige seinem Vorgänger Rapahel Wolf einiges voraus. Es scheint ganz so, als habe Werder nach den erfolgreichen Wiese-Jahren endlich wieder eine vorzeigbare Nummer eins gefunden.

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Mitläufer

Ulisses García (Grasshoppers Zürich/340.000): Ursprünglich war Ulisses García für die U23 eingeplant – so zumindest hieß es bei der offiziellen Vorstellung des Linksverteidigers. Doch schon nach den ersten Trainingseinheiten war Skripnik klar, dass der 19-jährige Schweizer ein Kandidat für das Profiteam ist. Weil sein Namensvetter Santiago García zu Saisonbeginn verletzt fehlte, durfte Ulisses von Beginn an ran. Zunächst hinten links, nach der Rückkehr des Argentiniers dann in der Mittelfeld-Raute. Sein enormes Potenzial ließ der kantige Linksfuß dabei mehrfach aufblitzen, doch noch macht ihm das höhere Tempo in der Bundesliga zu schaffen – vor allem bei fortschreitendem Spielverlauf. Momentan laboriert García an einer Zehenverletzung. Anschließend wird er sich wohl vorerst hinten anstellen müssen. Ein Spieler mit großer Perspektive ist der Eidgenosse aber allemal.

Aron Jóhannsson (AZ Alkmar/4,2 Mio.): Dem Isländer mit US-amerikanischem Pass stand die undankbare Aufgabe zu, die kurzfristig entstandene Lücke nach dem di Santo-Abgang zu füllen. Rein fußballerisch fehlt Johannsson aber bislang die Bindung ans Werder-Spiel. Am den Kombinationen seiner Kollegen beteiligt sich der Stürmer selten, dafür hat er seinen Torriecher aber immerhin schon nachgewiesen. Zwei Treffer bei fünf Startelfeinsätzen sind ein ordentliches Zeugnis. Spielerisch ist aber noch deutlich Luft nach oben.

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Enttäuschung

Fehlanzeige

Ohne Bewertung

Claudio Pizarro (FC Bayern/ablösefrei): Dass der peruanische Rückkehrer den kühlen Norden in solch eine Ekstase versetzen würde, hatte vor der Verpflichtung wohl niemand erwartet. Als er dann noch wenige Minuten nach seiner Einwechslung gegen Hoffenheim den Weg zum Sieg ebnete, war die Glückseligkeit an der Weser vollkommen. Doch schon bei Pizarros 45-Minuten-Einsatz gegen Ingolstadt wurde sichtbar, dass dem 36-jährigen Routinier noch einige Körner zu seiner Bestform fehlen. Ein paar Wochen wird es wohl noch dauern, bis die Bremer so richtig von dem südamerikanischen Schlitzohr profitieren werden.

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Fazit

Nach zwei bitteren Niederlagen muss der SV Werder wieder nach unten schielen. Eine echte Erklärung für die schwachen Leistungen gegen Ingolstadt und Darmstadt haben die Verantwortlichen nicht. Denn eigentlich lief der Transfermarkt aus Eichins Sicht nicht schlecht. Ujah und Wiedwald sind echte Verstärkungen, García und Johannsson haben Potenzial. Darüber hinaus könnte Pizarro im weiteren Saisonverlauf ein wichtiger Faktor werden. Einzig auf der Suche nach einem Kreativspieler ist Eichin leer ausgegangen. Und dieses Versäumnis fällt besonders gegen tiefstehende Gegner stark ins Gewicht. FT gibt die Gesamtnote 3+.




*Die anderen Teams

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