Heidel über Konoplyanka, Geld ausgeben und die Doppellösung auf der Sechs
Seit Mitte Mai hat Christian Heidel das Sagen auf Schalke. Gleich mehrere Coups holte er seitdem nach Gelsenkirchen. Nun spricht der 53-Jährige über seine teuren Neuzugänge, Reinvestitionen und eine nie vorhandene Anfrage für Max Meyer.
Mit großen Erwartungen wurde Christian Heidels erster Transfersommer bei Schalke 04 erwartet. Und der Neu-Manager, der zuvor 24 Jahre für Mainz 05 tätig war, geizte weder mit Geld noch mit spektakulären Verpflichtungen. Verpflichtungen, die unter Horst Heldt in dem Stil wohl nicht denkbar gewesen wären. Möglich sei dies vor allem aufgrund des Verkaufs von Leroy Sané gewesen, für den man 55 Millionen Euro von Manchester City erhielt.
„Schalke kann nur investieren, wenn man zuvor auch Einnahmen erzielt hat. Wir haben leider nicht das Festgeldkonto des FC Bayern und werden auch keine Spieler über Darlehen oder Zuwendungen von Gönnern finanzieren. Wenn man einen Top-Spieler abgibt, muss es das Ziel sein, dass man durch Zukäufe die Qualität des Kaders in der Breite nachhaltig steigert. Mönchengladbach praktiziert das seit Jahren vorbildlich“, erklärt Heidel in der ‚Sport Bild‘.
Konoplyanka kein Sané-Ersatz
Insgesamt 37 Millionen Euro reinvestierte Heidel in sieben Neue. Der letzte Coup war Evgen Konoplyanka, der zunächst für eine Saison vom FC Sevilla ausgeliehen wurde. Für den Anschluss sicherte sich S04 eine Kaufoption, die bei 16 Millionen Euro liegen soll. Ein direkter Sané-Erstaz sei der Ukrainer allerdings nicht: „Vor vier Wochen hat in der veröffentlichten Meinung Breel Embolo Leroy Sané ersetzt. Jetzt ist es Evgen Konoplyanka. Niemand kann und muss Leroy ersetzen. Konoplyanka ist ein schneller, gefährlicher, offensiver Außenspieler, der über rechts und links kommen kann. Wir brauchen für unser Spiel Tempo. Das bringt er mit. Coke hat uns zusätzlich noch viel Gutes über ihn als Persönlichkeit erzählt (beide spielten beim FC Sevilla, d. Red.).“
Lange wurde zudem darüber berichtet, Schalke suche nach der einen Lösung für die Mittelfeldzentrale. Am Ende präsentierte Königsblau derer zwei, obwohl man mit Dennis Aogo, Johannes Geis und Leon Goretzka drei weitere Akteure für die Sechs zur Verfügung hat. Für Heidel sind die Verpflichtungen dennoch nur logisch: „Was viele vergessen: Wir haben mit Marco Höger, Roman Neustädter und Pierre Emile Höjbjerg auch drei Spieler, die auf dieser Position spielen können, abgegeben. Darum mussten wir etwas tun. Für uns ist wichtig, dass wir auf jeder Position mindestens doppelt und qualitativ gut besetzt sind. Wir haben mindestens 42 Pflichtspiele in dieser Saison und hoffen auf mehr.“
Es gab nie ein Anfrage für Meyer
Insbesondere der bis dato eher unbekannte Nabil Bentaleb, der ebenfalls auf Leihbasis von Tottenham Hotspur kommt, überzeugt Heidel: „Er ist ein aggressiver, zweikampfstarker, aber auch spielstarker Mittelfeldspieler. Das braucht unser Spiel.“ Über Benjamin Stambouli, der von Paris Saint-Germain zu S04 kam, sagt Heidel: „Unserer sehr jungen Mannschaft tut Erfahrung gut. Diese bringt Benjamin Stambouli mit, der bereits Kapitän in Montpellier war, in der englischen Premier League (Tottenham; d. Red.) gespielt hat und als französischer Meister zu uns kommt. Beide werden für Markus Weinzierl gute Optionen sein.“
Darüber hinaus betont der 53-Jährige, habe es aus London nie eine Anfrage für Max Meyer gegeben, wie die ‚Bild‘ am Deadline Day behauptete. „Ich hatte aufgrund der Verhandlungen um Nabil Bentaleb fast zwei Wochen lang täglich mit Tottenham zu tun. Der Name Max Meyer ist nicht einmal gefallen. Es gab weder eine mündliche oder schriftliche Anfrage noch ein Angebot über 45 Millionen Euro“, stellt Heidel klar.
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