Leno-Poker: Aus Zwei mach Drei
Im Sommer darf Bernd Leno Bayer Leverkusen für festgeschriebene 25 Millionen Euro verlassen. Die Werkself wappnet sich schon für den Ernstfall, während der Nationaltorhüter noch zögert. Drei Klubs strecken mittlerweile die Fühler aus.
„Ich habe immer gesagt, dass ich grundsätzlich einem Wechsel ins Ausland nicht abgeneigt bin“, äußerte Bernd Leno zuletzt wiederholt seine Sehnsucht, zu einem Topklub zu wechseln.
Im Kampf um einen dauerhaften Platz im DFB-Kader wird der Schlussmann von Bayer Leverkusen wohl das Gefühl nicht los, den Kollegen Neuer, ter Stegen und Trapp nacheifern zu müssen, die allesamt bei der Crème de la Crème des europäischen Fußballs unter Vertrag stehen. Und auch an Leno gibt es Interesse von nahmhaften, wenngleich nicht ganz so großen Klubs wie Bayern, Barcelona oder PSG.
Reina- oder Cech-Nachfolge?
Bereits im vergangenen Sommer war etwa der SSC Neapel am 26-Jährigen dran. Leno sagt: „Das hat sich dann nicht ergeben. Für mich war das völlig okay.“ Der Serie A-Klub lässt jedoch nicht locker. Laut ‚kicker‘ sind die Italiener, die einen Nachfolger für Pepe Reina (35) suchen, bisher am weitesten vorgeprescht im Kampf um den Torhüter.
Auch der FC Arsenal verfügt in Petr Cech (35) über eine Nummer eins in gesetztem Alter. Die Gunners sollen auf der Suche nach einem Nachfolger ebenfalls auf Leno gestoßen sein, besonders konkret ist das Interesse jedoch noch nicht.
Lob von Simeone
Neu im Rennen um den 1,90-Meter-Mann ist nun offenbar Atlético Madrid. Dem ‚kicker‘ zufolge gilt Leno als „erste Wahl“ bei den Rojiblancos, sollte Weltklasse-Mann Jan Oblak im Sommer das Weite suchen. Zuletzt hatte der Slowene eine Vertragsverlängerung auf die lange Bank geschoben. Arsenal soll bereit sein, 100 Millionen für den 25-Jährigen zu zahlen.
Bei Atlético-Coach Diego Simeone hat Leno spätestens seit dem Champions League Achtelfinal-Rückspiel zwischen den Spaniern und Bayer (0:0) einen Stein im Brett. Im Anschluss bezeichnete der Argentinier den sechsmaligen deutschen Nationalspieler als „großartigen Torhüter“. Möglich, dass Simeone sich nun an diese Performance erinnert.
Bayer denkt an Hradecky
Die Entscheidung über seine Zukunft liegt indes trotz Vertrags bis 2020 ganz bei Leno. Bis Ende Mai kann der Keeper eine Ausstiegsklausel über 25 Millionen Euro ziehen. Die diversen Interessenten sind darüber natürlich im Bilde. Beste Chancen auf seine Nachfolge im Tor der Werkself hat wohl Lukas Hradecky von Eintracht Frankfurt.
FT-Meinung
PlausibelAuch wenn Leno sich in Leverkusen alles andere als unwohl fühlt, hat er in den vergangenen Monaten oft genug beteuert, eines Tages im Ausland spielen zu wollen. Ergibt sich die Chance bei einem Klub wie Atlético, dürfte er – auch mit Blick auf die Nationalmannschaft – kaum zögern.
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