Klausel bezahlbar: Leipzig umgarnt Leno für das Projekt Europacup

So schnell wie möglich will Zweitligsspitzenreiter RB Leipzig in der oberen Tabellenregion der Bundesliga Einzug halten. Sollte dabei gleich im Premierenjahr die Europapokalteilnahme herausspringen, würde sich auf Seiten des Brauseklubs niemand wehren. Ganz im Gegenteil: Die ‚Bild‘ berichtet, dass eine Platzierung im oberen Drittel der Tabelle intern bereits als Ziel für das erste Bundesligajahr der Vereinsgeschichte ausgerufen wurde.

Gelingen soll dies nicht allein mit jener jungen und eingespielten Mannschaft, die man derzeit zur Verfügung hat. Weitere Hochkaräter sollen kommen. Sportdirektor und Noch-Trainer Ralf Rangnick hat dabei seine ganz eigenen Kriterien. Die meisten Gerüchte der letzten Tage kreisten um junge und talentierte deutsche Spieler wie Leroy Sané, Timo Werner oder Shkodran Mustafi. Ebenfalls in diese Riege zählt auch Bernd Leno, bei dem die ‚Bild‘ zu verstehen gibt, dass ein Wechsel gen Osten „mehr als nur ein Gerücht“ sei.

Vorübergehender Rekordtransfer?

Tatsächlich passt der Torwart von Bayer Leverkusen sehr gut in das Leipziger Anforderungsprofil. Mit 24 Jahren ist er im Vergleich zum elf Jahre älteren RB-Schlussmann Fabio Coltorti nahezu eine Frischzellenkur. Dass er höchstem Bundesligaformat entspricht und Punkte für sein Team retten kann, hat Leno in den vergangenen Jahren hinlänglich bewiesen. Der ein oder andere Fehlgriff im Laufe der aktuellen Spielzeit ließ ihn zuletzt im Kampf um ein EM-Ticket jedoch etwas ins Hintertreffen geraten.

Trotzdem: Bei Bayer 04 wird man alles Erdenkliche tun, um den Führungsspieler an Bord zu halten. Sollte RB allerdings bereit sein, 18 Millionen Euro für ihn auf den Tisch zu legen, ist man in Leverkusen machtlos. Lenos Vertrag bis 2018 enthält eine Ausstiegsklausel in genau dieser Höhe. Aktuell würde eine solche Summe zwar gleichbedeutend mit einem neuen Rekordtransfer der ‚Roten Bullen‘ sein. Dass Leno jedoch der einzige kostspielige Neuzugang des Sommers sein wird, ist unwahrscheinlich.

FT-Meinung: RB Leipzig stürmt mit Macht an die Spitze der Bundesliga. Vielleicht befindet man sich nun vor der wichtigsten Transferphase der kommenden Jahre. Mit dem Faustpfand Bundesliga zu spielen, kann man es endlich auch bei den ganz großen Namen versuchen. Nun gilt es, die Spieler zu finden, die das Gesicht der Mannschaft in den nächsten Jahren prägen sollen. Leno wäre ein geeigneter Kandidat dafür. Angebote aus dem Ausland könnten für den Keeper jedoch reizvoller sein.

Dass man seine Philosophie bei einer Shopping-Tour nicht verletzten will und am liebsten auf junge, entwicklungsfähige Spieler setzen möchte, schließt den RB-Kandidatenkreis zudem ziemlich ein. Rangnick hat sich eine Obergrenze von 24 Jahren gesetzt, bis zu der er neue Spieler verpflichten möchte. Ob es im ersten Bundesligajahr tatsächlich gänzlich ohne neue, erfahrene Akteure geht, steht jedoch in den Sternen.