Bundesliga

Khedira: „Name und Kontostand nicht relevant“ – VfL und S04 mit guten Chancen?

Nach fünf Jahren bei Real Madrid sucht Sami Khedira im Sommer eine neue Herausforderung. Name und Kontostand des neuen Klubs sind dem Weltmeister dabei nicht wichtig. Vielmehr zählt für den 28-Jährigen die Perspektive – und seine Führungsrolle.

von Lukas Heimbach
3 min.
Will bei seinem neuen Klub eine Führungsrolle übernehmen: Sami Khedira @Maxppp

So makaber es klingen mag – im Endeffekt kann Sami Khedira Kevin-Prince Boateng noch immer dankbar sein. Dankbar für ein mindestens ebenso makaberes Foul des ghanaischen Nationalspielers an Michael Ballack im Jahr 2010. Boateng kickte zu diesem Zeitpunkt für den FC Pourtsmouth, der ‚Kapitano‘ für Chelsea. Der damals 23-Jährige trat Ballack derart wüst um, dass dieser die WM in Südafrika verpasste. Ein Spießroutenlauf für den gebürtigen Berliner durch die hiesige Presselandschaft war die Folge.

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Des einen Leid, ist Khediras Freud – könnte man knapp fünf Jahre später resümieren. Der Ex-Stuttgarter rückte nach dem Ausfall des Chelsea-Stars in die Startelf der Deutschen Nationalmannschaft und schaffte am Kap seinen großen internationalen Durchbruch. Nach der WM klopfte Real Madrid an und lotste den dynamischen Mittelfeldspieler für 14 Millionen Euro vom VfB Stuttgart ins Bernabéu. Seitdem reifte der 28-Jährige zu einem echten Führungsspieler und gewann neben der Champions League auch den Weltmeistertitel.

„Möchte neuen Reiz in meiner Karriere“

Nach fünf Jahren bei den ‚Königlichen‘ ist im Sommer Schluss. „Das ist keine Entscheidung gegen Real, sondern ich möchte einen neuen Reiz in meiner Karriere setzen und mich selbst weiterentwickeln“, rechtfertigt Khedira seinen Entschluss im ‚kicker‘, „ich hatte eine großartige Zeit in einer großartigen Mannschaft. Und ich werde – wie auch bisher geschehen – alles dafür tun, um ihr in den nächsten Wochen noch helfen zu können.“ Vergangene Woche unterrichtete der Weltmeister auch Trainer Carlo Ancelotti über seine Zukunftspläne.

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Wohin diese ihn letztlich führen werden, ist allerdings weiter völlig offen. „Es gibt keine Einigung mit niemandem und auch keine Tendenz, null Komma null“, verrät der Weltmeister, führt aber an: „Ich habe richtig Lust die nächsten Jahre etwas zu reißen.“ Fraglich, ob er das im Starensemble des FC Bayern könnte, in dem die Dichte in der Mittelfeldzentrale so hoch ist, wie die Bevölkerung im indischen Mumbai. Dem Fachblatt zufolge sei der deutsche Rekordmeister aber ohnehin nie ein Thema gewesen.

„Name und Kontostand nicht relevant“

Für mich ist nicht der Name des Vereins relevant und auch nicht der Kontostand, sondern der Plan für die nächsten Jahre“, äußert sich der Defensivmotor zu seinen konkreten Wünschen, „ich möchte einen Weg gehen, in dem ich gestalten und junge Spieler führen kann.“ Diesen Weg könnten ihm die Verantwortlichen bei Schalke 04 möglicherweise ebnen – aber wohl auch Klaus Allofs und Co. in Wolfsburg. Zumal ‚Königsblau‘ droht, die Champions League-Qualifikation zu verpassen, während der VfL kommende Saison schon mit mehr als einem Bein in der Königsklasse steht. Und auch perspektivisch haben die ‚Wölfe‘, die ohnehin einen neuen Sechser suchen, Khedira sicherlich einiges zu bieten.

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In der Vergangenheit wurde der Deutsch-Tunesier auch mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht. Spekulationen um einen Wechsel zum BVB ebbten zuletzt aber ab. Darüber hinaus lockt sein ehemaliger Trainer José Mourinho, der den 28-Jährigen damals nach Madrid holte, beim FC Chelsea, ebenso wie der FC Arsenal, bei dem der der 53-fache Nationalspieler seit geraumer Zeit gehandelt wird. Daneben bringt die ‚Sun‘ am heutigen Donnerstag auch den FC Liverpool ins Spiel. Mehr bewirken könnte Khedira sicherlich bei den ‚Gunners‘, die händeringend nach einem Sechser von internationalem Format fahnden.

Fest steht aktuell nur, dass das Kapitel Real im Sommer für den Weltmeister beendet ist. Eine Rückkehr in die Bundesliga wird derweil aber immer wahrscheinlicher.

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