Plan B: BVB wappnet sich für Mkhitaryan-Abschied

Ilkay Gündogan und Mats Hummels galten die gesamte Saison als Wackelkandidaten. Die Meldung, dass Gündogan Borussia Dortmund verlassen wird, überraschte nach den letztjährigen Vereinspokerspielchen wohl niemanden. Dass Hummels nach über acht Jahren schwarz-gelb eine neue Herausforderung reizen könnte, ist dem Kapitän im besten Fußballeralter nicht zu verdenken.

Bei Marcel Schmelzer und Henrikh Mkhitaryan stehen die Chancen auf eine Vertragsverlängerung deutlich besser. Der armenische Offensivstar soll mit Thomas Tuchel auf einer Wellenlänge liegen und fühlt sich auf dem Platz sichtlich wohl. Eigentlich ist alles für eine lange und ertragreiche Zukunft bereitet. Wäre da nicht dessen Berater Mino Raiola. Der gewiefte Topagent bringt seinen Klienten regelmäßig mit europäischen Topklubs in Verbindung. Der BVB ist daher gut beraten, sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten.

Ilicic als Mkhitaryan-Erbe?

Wie die italienischen Tageszeitung ‚La Repubblica‘ berichtet, verfolgt die Borussia sehr genau die Entwicklung von Josip Ilicic beim AC Florenz. Nach Jahren der Tristesse ist der 1,90 Meter große Techniker in dieser Saison förmlich explodiert. Nach 33 Pflichtspielen stehen bislang 15 Tore und sechs Vorlagen zu Buche.

Die ‚Fiorentina‘ soll dennoch einen Verkauf des 28-Jährigen nicht ausschließen. Als Ablöseforderung ruft der zweimalige italienische Meister 15 Millionen Euro auf. Ilicic kommt in Florenz vornehmlich auf der Zehn zum Einsatz, kann aber auch auf beiden Flügeln oder als hänge Spitze agieren. Polyvalente Eigenschaften also, die BVB-Trainer Thomas Tuchel begeistern könnten.

FT-Meinung: Ilicic ist ein überaus interessanter Spieler. Der 33-fache slowenische Nationalspieler würde aber wohl nur dann Thema im Signal Iduna Park werden, wenn Mkhitaryan die Koffer packt. Ob der BVB für Ilkay Gündogan einen direkten Nachfolger suchen wird oder voll auf Mittelfeldtalent Mikel Merino setzen wird und die Millionen lieber in einen neuen Topstürmer à la Romelu Lukaku stecken wird, ist noch nicht sicher. Sollte jedoch Mats Hummels ebenfalls gehen, muss in jedem Fall ein neuer Abwehrchef her. Manager Michael Zorc wäre damit wohl voll ausgelastet und würde vorerst auf einen Ablösepoker mit italienischen Schlipsträgern verzichten.