FT-Scouting – diese Youngsters wollen die Bundesliga aufmischen: Marnon Busch
Die 52. Bundesliga-Saison ist gerade gestartet. Dass die Teams den Jugendtrend der vergangenen Jahre fortsetzen, ist zu erwarten, zumal immer mehr hoffnungsvolle Talente in den Profifußball drängen. FussballTransfers wirft einen Blick auf die Jungstars, die gute Aussichten haben, in dieser Saison ihren Durchbruch zu schaffen.
Was für ein atemberaubendes Spiel am gestrigen Freitagabend in der BayArena. 3:3 trennten sich Bayer Leverkusen und der SV Werder Bremen in einer Partie gespickt mit schnellen Kombinationen und aufopferungsvollem Kampf. In der 82. Minute brachte Werder-Trainer Robin Dutt mit Marnon Busch für Kapitän Clemens Fritz einen neuen Rechtsverteidiger ins Spiel, der mit einer tollen Flanke prompt den späten Ausgleich von Sebastian Prödl einleitete. Doch wer ist dieser Busch, den vor diesem Sommer selbst die eingefleischten Fans der ‚Grün-Weißen‘ nicht wirklich auf dem Schirm hatten?
Ursprünglich nämlich war Luca Zander als Thronfolger von Fritz eingeplant. Langsam sollte der fußballerisch Hochbegabte an die Herausforderung Bundesliga herangeführt werden. Doch es ist Busch, der den Gleichaltrigen mit Siebenmeilenstiefeln überholt hat. Dabei profitierte der Rechtsfuß zu Beginn von einer Verletzung seines Konkurrenten. Weil Zander das Trainingslager in Zillertal wegen Knieproblemen abbrechen musste, wurde Busch nachnominiert.
Vergessen im Trainingslager
Dort machte der Youngster, der bislang nur in der U15 ein Länderspiel für den DFB bestritt, seine Sache außerordentlich gut. Schnell registrierte Robin Dutt, dass Busch ein Kandidat für Bundesliga-Einsätze ist. Offenbar hatte sich der Bremer Übungsleiter aber ebenso wie sein Team zu diesem Zeitpunkt noch nicht so recht an die Anwesenheit des Talents gewöhnt. Bei der Abreise Richtung Flughafen saß Busch nicht mit im Bus. Keinem fiel das Fehlen auf. Erst an Bord der Maschine wurde festgestellt, dass man den 19-Jährigen schlichtweg vergessen hat. Zum Glück war noch Zeit. Kurzfristig organisierte Werder einen Wagen, der den Nachwuchsakteur rechtzeitig nach Innsbruck kutschierte.
Inzwischen ist Busch fester Bestandteil des Kaders. Beim 2:2 am ersten Spieltag gegen Hertha BSC feierte er sein Bundesliga-Debüt. Nach 85 Minuten kam er für Izet Hajrovic ins Spiel. Nur wenige Tage später verlängerte das Eigengewächs seinen Vertrag bis 2018. „Wir freuen uns, dass wir mit ihm einen weiteren Spieler langfristig halten, der durch unsere Werder-Schule ging und auf sich aufmerksam machen konnte. Das sind die ersten Früchte unserer gestärkten Zusammenarbeit zwischen unserem Leistungszentrum und dem Profibereich“, kommentierte Thomas Eichin die Personalie.
Busch kommt über seine Wucht
Dabei ist Busch im Gegensatz zu Zander niemand, der in erster Linie über sein spielerisches Talent kommt. Der 1,82 Meter große Verteidiger ist wuchtig, laut Dutt „unser schnellster Spieler“ und schleudert Einwürfe bis in den gegnerischen Fünfer. Darüber hinaus „hat er die wohl beste Flanke Deutschlands“ (O-Ton Dutt) – was er bei seinem Auftritt in Leverkusen am gestrigen Abend zumindest schonmal andeutete.
Sollte die Nummer 38 des SV Werder das bislang Gezeigte konservieren können, winkt ihm mittelfristig ein Stammplatz. Denn der bald 34-jährige Fritz hat sein Karriereende für den kommenden Sommer schon mehrfach angedeutet. Sollte bis dahin auch der noch verletzte Zander einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung gemacht haben, könnte sich der Werder-Kapitän guten Gewissens zur Ruhe setzen.
*Diese Youngsters wollen die Bundesliga aufmischen:
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