FT-Scouting: Diese Talente überzeugten in der Vorbereitung (1)
Das lange Warten hat seit dem spektakulären 4:1 des VfL Wolfsburg über den FC Bayern ein Ende. Endlich ist die Bundesliga in die Rückrunde gestartet. Einige Youngsters haben in der Wintervorbereitung überzeugt. FussballTransfers hat bei den Trainingslagern Mäuschen gespielt und ordnet die Einsatzchancen der Bundesliga-Juwele ein.
Mitchell Weiser (20/FC Bayern München): Viele hatten die Neuverpflichtung von 2012 schon abgeschrieben. Eine ganze Minute Bundesligaspielzeit schnupperte der 20-jährige Rechtsaußen in der Hinrunde. „Wir als Klub erkennen seit grob einem halben Jahr eine Wandlung bei ihm. Mitchell trainiert extrem gut und arbeitet an sich. Es hat bei ihm Klick gemacht“, lobte nun Sportvorstand Matthias Sammer den pfeilschnellen Rechtsfuß, der vor allem im Kraftraum Extraschichten geschoben hat. Für die Rückrunde ist Weiser nach einer starken Vorbereitung nun eine ernsthafte Alternative. Der Beweis: Beim 1:4 gegen den VfL Wolfsburg spielte Weiser knapp 40 Minuten, überzeugte allerdings nicht.
Levin Öztunali (18/SV Werder Bremen): Der Enkel von Uwe Seeler war der absolute Wunschspieler von Werder-Trainer Viktor Skripnik. Entsprechend groß waren Öztunalis Spielanteile in der Wintervorbereitung. „Ich kann jede Position in der Raute spielen. Im Zentrum liegt es mir am besten“, sagt der U19-Europameister, der am liebsten auf der Zehn spielen würde. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass Skripnik zum Rückrundenauftakt gegen Hertha BSC auf den Youngster setzen wird. Bis 2016 läuft sein Leihvertrag an der Weser. „Ich gehe davon aus, dass ich die anderthalb Jahre hier in Bremen sein werde“, sagt Öztunali. Sehr gut möglich, dass der dynamische Techniker bis dahin sehr viel Spielpraxis sammeln wird. Beim Bremer Rückrundenauftakt am heutigen Sonntag gegen Hertha BSC (2:0) stand das Talent in der Startformation.
Benjamin Henrichs (17/Bayer Leverkusen): Gemeinsam mit seinen A-Jugend-Kollegen Marlon Frey, Mark Brasnic und Lukas Boeder reiste Henrichs in der Vorbereitung zum Profiteam nach Orlando. Dort überzeugte der Kapitän Youngster auf ganzer Linie, so dass in der Rückrunde die ein oder andere Nominierung für den Bundesligakader winkt, insbesondere da nach dem Abgang von Öztunali zu Werder ein PLatz frei geworden ist. „Benni ist sicherlich ein großes deutsches Talent, den viele Klubs aus dem In- und Ausland gerne hätten. Er kann alle vier offensiven Positionen unseres aktuellen Systems spielen“, sagt der Co-Trainer der A-Junioren, Nils Drube, über den U17-Nationalspieler, „er ist technisch stark, sehr geschmeidig, perfekt am Ball, sowohl in der Annahme als auch in der Behauptung und Weiterverarbeitung.“ Gut möglich, dass Henrichs schon in der Rückrunde die ersten Bundesligaminuten schnuppern darf. Spätestens in der neuen Saison ist er dann aber eine ernsthafte Alternative für Trainer Roger Schmidt.
Leroy Sané (19/Schalke 04): Dass Horst Heldt trotz der langfristigen Verletzungen von Julian Draxler und Jefferson Farfán bislang keinen neuen Offensivspieler verpflichtet hat, liegt in erster Linie an Sané, der in der Wintervorbereitung zu gefallen wusste. Ob auf den Außenbahnen oder in vorderster Spitze an der Seite von Torjäger Klaas-Jan Huntelaar – Sané hat bleibenden Eindruck hinterlassen. In der vereinsinternen Hierarchie hat der schnelle Linksfuß das an Sturm Graz ausgeliehene Supertalent Donis Avdijaj längst überholt. Läuft alles wie erwartet, wird Sané seinen bisherigen 60 Bundesligaminuten in der Rückrunde weitere hinzufügen können, auch wenn der Youngster beim 1:0 zum Auftakt gegen Hannover 96 noch nicht zum Einsatz kam.