FT-Exklusiv: Red Bull sticht BVB & Schalke bei Frankreich-Youngster aus
Über kurz oder lang müssen sich deutsche Fußballfans wohl oder übel mit dem Gedanken anfreunden, dass RB Leipzig in der Bundesliga mitmischt. In der laufenden Spielzeit hat der Zweitligist die sechsthöchsten Transferausgaben aller deutschen Profiklubs. Die Kaderplanungen sind längst auf das deutsche Oberhaus ausgerichtet. Für die Zukunft hat der Brauseklub ein französisches Supertalent ausgemacht, dass über die Zwischenstation Salzburg nach Leipzig kommen soll.
„Dietrich Mateschitz hat gesagt, er möchte nicht erst 80 sein, wenn RB Leipzig Deutscher Meister wird. Er wird dieses Jahr 71, also haben wir noch acht Jahre Zeit“, verriet Red Bull-Sportchef Ralf Rangnick in der gestrigen ‚Welt am Sonntag‘ die ambitionierten Ziele seines Arbeitgebers.
Zu diesem Zweck wurden bereits in der laufenden Saison 22,65 Millionen Euro in den Kader investiert. Allein 10,7 Millionen flossen im Winter in die Transfers von Omer Damari und Emil Forsberg. Lediglich Borussia Dortmund und der VfL Wolfsburg investierten in diesem Zeitraum mehr. Wäre es nach Rangnick gegangen, wären noch sieben Millionen Euro hinzugekommen. Der französische Erstligist RC Lens wies das RB-Angebot für Jean-Philippe Gbamin jedoch zurück. Doch der Brauseklub lässt nicht locker.
Nach Informationen von FussballTransfers besuchten am vergangenen Samstag gleich mehrere Spielerbeobachter die Partie Lens gegen SM Caen. Allen voran der Global Sport Director von Red Bull, Gérard Houllier. Im Stade de la Licorne in Amiens musste sich Lens dem Aufsteiger aus der Normandie 1:4 geschlagen geben. Der 19-jährigen Gbamin stand 90 Minuten als Rechtsverteidiger auf dem Feld.
Privatjet-Einladung nach Salzburg
Im Anschluss trafen sich Houllier und Gbamin zu einem ersten Sondierungsgespräch. Dabei zeigte sich der zweifache französische U21-Nationalspieler, der zuletzt auch mit Schalke 04 und Borussia Dortmund in Verbindung gebracht wurde, wenig begeistert von einem Engagement in Leipzig. Einer Anstellung beim Schwesterklub aus Salzburg steht der Stammspieler, der für Lens in der laufenden Saison 25 Partien absolvierte, aber weit weniger abgeneigt gegenüber.
Der Plan sieht nun vor, Gbamin zunächst in Österreich in die Red Bull-Familie aufzunehmen. Zu diesem Zweck wurde der gelernte Innenverteidiger, der in dieser Spielzeit auch im defensiven Mittelfeld sowie regelmäßig als Rechtsverteidiger zum Einsatz kam, zu einer Besichtigung des Trainingsgeländes in der Mozartstadt eingeladen – per Red Bull-Privatjet versteht sich.
Der gebürtige Ivorer mit französischem Pass ist noch bis 2019 an seinen Jugendklub aus Lens gebunden. Wenn der Getränke-Weltkonzern ernst macht, bestimmt die Vertragslänge lediglich die Höhe der Ablösesumme. In Salzburg soll Gbamin zunächst geparkt werden. Der Weg soll aber nach Leipzig führen, wo – zumindest nach dem Willen von Firmenchef Dietrich Matteschitz – in den kommenden Jahren die Meisterschaft gefeiert wird.
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