Bundesliga

1. FC Köln: Vorstand erklärt Kritiker zu Feinden

Nach dem 3:0 über Werder Bremen steht der 1. FC Köln erstmals nach einer gefühlten Ewigkeit auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Statt ungeteilte Freude zum empfinden, brodelt es im Verein. Die Domstädter erklären ihren Kritikern den Krieg – ganz gleich ob es Medien, Fans oder Mitglieder sind.

von David Weiss
1 min.
1. FC Köln Lukas Podolski @Maxppp

Die TV-Rechte an der Bundesliga halten derzeit drei Sender. ‚Sky‘ überträgt die Live-Spiele via Satellit und Kabel, die ‚ARD‘ präsentiert die Zusammenfassungen in der Sportschau und ‚Liga Total‘, ein Angebot der Telekom, hält die Rechte beim IPTV, dem Internetfernsehen. Insgesamt fließen von diesen drei Anbietern jährlich mehr als 400 Millionen Euro an die Bundesliga. Dieses Geld stellt den Löwenteil der Einnahmen der deutschen Profi-Vereine dar.

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Dem 1. FC Köln scheint dies gleichgültig zu sein. Wie der Kölner ‚Express‘ berichtet, verhängte der Vorstand ein Interviewboykott gegen ‚Liga Total‘. Hintergrund dieser Maßnahme: Der Sender lud Stefan Müller-Römer ohne Rücksprache mit der FC-Leitung ein. Dieser ist Anführer der vorstandskritischen Faninitiative ‚FC-reloaded‘, die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Bosse um Wolfgang Overath mittels einer außerordentlichen Mitgliederversammlung abzusetzen.

Die Spieler des FC sprechen deshalb mit der Sendeanstalt nicht länger. Dafür leistete sich Lukas Podolski einen Aussetzer, indem er Müller-Römer vor laufender Kamera anging. Geschäftsführer Claus Horstmann, der ‚FC-reloaded‘ wissen ließ, der Zweck heilige nicht jedes Mittel, unterzeichnete eine Email an Müller-Römer mit den Worten „mit feindlichen Grüßen“. Ein Schreibfehler aufgrund seines neuen Ipads, beteuert der Verantwortliche. Das Versehen, sollte es denn eins gewesen sein, dürfte trotzdem der Seelenlage des Geschäftsführers entsprechen.




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