FC Bayern: Reschke in Italien – zwei Spieler im Visier
Die Verletztenmisere in der Innenverteidigung macht dem FC Bayern derzeit zu schaffen. Beim 2:2 gegen Juventus Turin wurde offensichtlich, dass man ohne drei abwesende Abwehrkanten jederzeit Gefahr läuft, auch eine komfortable Führung noch zu verspielen. Ein solcher personeller Engpass soll deshalb unter Neu-Trainer Carlo Ancelotti vermieden werden. Kaderplaner Michael Reschke sieht sich nun in Italien nach Verstärkung um.
Jérôme Boateng war der erste, den es erwischte. Beim Rückrundenauftakt in Hamburg zog sich der Weltmeister einen Muskelbündelriss zu. Nur kurz später erlitt Javi Martínez einen Meniskusschaden, ehe sich Holger Badstuber das Sprunggelenk brach. Auf einen Schlag war die Münchener Innenverteidigung derart dezimiert, dass im wichtigen Champions League-Spiel bei Juventus Turin mit Joshua Kimmich und David Alaba zwei gelernte Mittelfeldspieler das Abwehrzentrum bildeten.
Der neu verpflichtete Serdar Tasci scheint für Trainer Pep Guardiola derweil keine Option zu sein. Immerhin feierte der häufig von Muskelverletzungen geplagte Medhi Benatia gegen die ‚Alte Dame‘ ein kurzes Comeback. Dennoch: Der aktuelle Notstand in der Innenverteidigung soll in Zukunft nicht mehr vorkommen. Darauf scheint auch der künftige Coach Carlo Ancelotti zu drängen. In dessen Heimat Italien sucht der Technische Direktor Michael Reschke nun offenbar nach Verstärkung.
Reschke sieht Inter-Sieg
Besonders in seinen Fokus geraten ist dabei laut Transferguru Gianluca di Marzio in Miranda ein erfahrener brasilianischer Nationalspieler. Der heute 31-Jährige kam im Sommer per Leihe bis 2017 von Atlético Madrid zu Inter Mailand und etablierte sich dort rasch als Abwehrchef. Mit den ‚Rojiblancos‘ gewann er 2014 die spanische Meisterschaft und stand auch im Champions League-Finale seinen Mann.
Bei der Partie der ‚Nerazzurri‘ gegen Sampdoria Genua wurde Reschke nun auf der Tribüne gesichtet. Wie di Marzio berichtet, war dabei der technisch beschlagene und kopfballstarke Miranda der Grund des Besuchs. Wie hoch die zu berappende Ablösesumme wäre und an welchen Verein diese fließen müsste ist jedoch noch unklar. Inter hat sich seinerseits verpflichtet, spätestens 2017 elf Millionen Euro für Mirandas Dienste auf den Tisch legen. Für weniger ist der 1,86-Meter-Mann jedenfalls nicht zu haben.
Chancenlos bei Benfica-Juwel
Ein weiterer Grund von Reschkes Italien-Trip war indes wohl das 18-jährige Mittelfeldtalent Amadou Diawara vom FC Bologna. Der Name des Mannes aus Guinea ging bereits in den vergangenen Tagen an der Säbener Straße herum, als sich abzeichnete, dass der FCB im Rennen um Renato Sanches von Benfica Lissabon den Kürzeren ziehen würde.
Im Januar 2015 von San Marino Calcio gekommen erlebt Diawara in der laufenden Saison seinen Durchbruch in der Serie A. 24 Spiele – zumeist über die volle Distanz – ließen die Münchener aufhorchen. Auch beim 0:0 gegen Juventus Turin am vergangenen Freitag wusste Diawara vor den Augen Reschkes zu überzeugen. Sein Vertrag in Bologna läuft noch bis 2020, als Ablöse sind etwa 15 Millionen Euro im Gepsräch.
Fest steht: Der FC Bayern wird besonders im hinteren Mannschaftsteil im Sommer alle Hebel in Bewegung setzen, um die Wiederholung der gegenwärtigen Personalsituation zu vermeiden. Miranda wäre mit seiner Erfahrung ein Spieler, den man bedenkenlos jederzeit ins kalte Wasser werfen könnte. Diawara hingegen wäre eher als Investition in die Zukunft zu verstehen. Zumal in Xabi Alonso ein Mittelfeldstratege unter Ancelotti in seine voraussichtlich letzte Bayern-Saison starten wird.