FC Bayern: Hoeneß schießt gegen van Gaals Personalpolitik
In den letzten Monaten war es um Uli Hoeneß ruhig geworden, zumindest im Vergleich zu früheren Zeiten. Damit ist es erstmal zu Ende, denn der Präsident des FC Bayern München hat Trainer Louis van Gaal deutlich kritisiert. In der Fußball-Talksendung ‚Sky 90‘ bemängelte er dessen Sturheit und den Umgang mit Ergänzungsspielern.
„Ein Verein ist heuzutage keine ‚One-Man-Show‘ mehr. Es ist schwierig, mit ihm zu reden, weil er eine andere Meinung als seine nicht akzeptiert. Er ist eine ganz strikte Person. Er gibt dir das Gefühl: Du bist ein netter Kerl, ich respektiere deine Meinung, aber ich setze meinen Kopf durch“, schildert Hoeneß.
Verschiedene Ansichten zwischen dem Präsidenten und vermutlich auch Karl-Heinz Rummenigge auf der einen und Louis van Gaal auf der anderen Seite gab es vor allem hinsichtlich der Kaderzusammenstellung. Der Trainer sprach sich nicht nur gegen Neuzugänge aus, sondern wollte eher Spieler abgeben. Hoeneß nennt Mario Gomez, Hamit Altintop und Anatoliy Tymoshchuk als Beispiele.
„Ich sitze auf der Tribüne und sehe drei Tore von Leuten, die längst weg sollten. Dabei sind sie sehr wohl sehr brauchbar! Tymoshchuk zum Beispiel war in der 2. Halbzeit der beste Mann am Platz. Da sind vier, fünf Spieler bei uns falsch eingeschätzt worden. Da ist dem einen oder anderen bei uns Unrecht geschehen. Die Spieler aus der zweiten Reihe, die nicht bei der WM waren, hat man zu lange nicht stark gemacht“, spricht sich Hoeneß in sachlichem, aber sehr bestimmten Tonfall aus in Bezug auf das Freitags-Spiel gegen den SC Freiburg, als Martín Demichelis, Gomez und Tymoshchuk trafen.
„Ich werde mir immer das Recht rausnehmen, etwas zu sagen, wenn mir elementare Dinge nicht passen. Und diese treiben mich schon seit sechs Monaten um“, erklärt der langjährige Manager seine Motivation und fügt an, dass er sich im Vorfeld genau überlegt hatte, diese Themen öffentlich anzusprechen. Allerdings bezweifelt Hoeneß, dass diese Kritik allzuviel ändern wird: „Er wird sie nicht annehmen. Aber er wird damit leben müssen!“
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