EM-Held Hector reizt die Topklubs – hohe Schmerzgrenze beim FC?
Jonas Hectors entscheidender Elfmeter im Viertelfinale gegen Italien rückt den vierten EM-Titel für Deutschland in greifbare Nähe. Spätestens seit seinen starken EM-Auftritten ruft der Linksverteidiger die Topklubs auf den Plan. Dem 1. FC Köln winkt ein sehr warmer Geldregen.
Als Jonas Hector am vergangenen Samstag im Elfmeterschießen gegen Italien der 18. Schütze war, der zum Punkt schritt, war sich der Kölner der Tragweite seines Schusses bewusst. Trifft er, wird er zum Helden und befördert die DFB-Elf ins EM-Halbfinale. Das Ende ist bekannt: Hector behielt die Nerven, überwand Torhüter-Legende Gianluigi Buffon mit ein wenig Glück und versetzte eine ganze Nation in Ekstase. Der souveräne Auftritt in Bordeaux reihte sich nahtlos in die bisher gezeigten Leistungen im DFB-Dress ein.
Im Blickpunkt stand Hector schon vor seinen starken Auftritten in Frankreich. Der VfL Wolfsburg, der nach einem Ersatz für den wechselwilligen Ricardo Rodríguez fahndet, und der FC Liverpool haben ihren Hut vor einiger Zeit in den Ring geworfen. Der Preis für den Abwehrmann ist seither ohne Zweifel weiter gestiegen. Abschrecken lässt sich davon insbesondere die finanzstarke Premier League nicht. Denn nach Informationen des Kölner ‚Express‘ schaltet sich ein weiterer Vertreter von der Insel in das Werben um Hector ein.
Ab welcher Summe wird der Effzeh schwach?
Tottenham Hotspur soll seine Visitenkarte in der Domstadt abgegeben haben. Zum Schnäppchenpreis wird der 26-Jährige nicht zu haben sein. Schon vor der Europameisterschaft macht FC-Finanzchef Alexander Wehrle deutlich: „Sollte ein Verein wegen Jonas Hector auf uns zukommen, müsste schon ein deutlich zweistelliger Millionen-Betrag geboten werden. Und da reden wir nicht über 15 bis 20 Millionen Euro. Jörg (Schmadtke, d. Red.) hat das Doppelte gesagt, das sehe ich auch so.“ Die 20-Millionen-Grenze ist also längst überschritten – ab welcher Summe die Rheinländer schwach werden, bleibt abzuwarten.
Köln-Coach Peter Stöger ist sich des gesteigerten Interesses an seinem Schützling bewusst und sagt: „Er ist jetzt vielleicht mehr im Fokus. Aber die, die ihn kennen, wussten schon vorher, dass er ein guter Spieler ist.“ Dass ein Wechsel bei entsprechenden Angeboten zur ernsthaften Option wird, weiß auch der Fußballlehrer: „So wie es kommt, kommt es halt. Ich beschäftige mich aber lieber mit dieser Thematik, als wenn er verschossen hätte.“ Elfmeter-Held Hector will sich seine Zukunftspläne nicht entlocken lassen, zunächst steht das große Ziel in Frankreich auf der Agenda: „Ich konzentriere mich nur auf die Europameisterschaft.“
FT-Meinung: Hector hat bewiesen, dass er auf höchstem europäischem Niveau bestehen kann. Europäischen Fußball gibt es in Köln aber vorerst nicht. Äußert Hector seinen Wunsch, auf internationalem Parkett aufzulaufen, ist es angesichts des 2018 auslaufenden Vertrags unwahrscheinlich, dass die ‚Geißböcke‘ bei Summen in Gefilden von 20 bis 30 Millionen Euro stark bleiben.
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