Bundesliga

Donis Avdijaj: Wenn Talent alleine nicht reicht

Talent haben viele, zum Profi schaffen es aber nur wenige. Diese Erfahrung muss momentan Donis Avdijaj machen. Die Karriere des Schalker Eigengewächses ist am Scheideweg angekommen. Nachdem er abseits des Platzes erneut negativ aufgefallen ist, muss der 20-Jährige nun liefern.

von Tristan Bernert
2 min.
Donis Avdijaj steht beim FC Schalke 04 am Scheideweg @Maxppp

Die Knappenschmiede des FC Schalke 04 gilt als eines der besten Jugendleistungszentren des deutschen Fußballs. Immer wieder schaffen es die Königsblauen, Eigengewächse in die Profimannschaft zu integrieren. Einer von ihnen ist Donis Avdijaj. Besser gesagt: Einer von ihnen sollte Donis Avdijaj sein. Der 20-Jährige hat zweifelsohne das Talent zum Bundesligaspieler, doch seine sportliche Zukunft hängt am seidenen Faden.

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In der Saison 2013/2014 machte sich Avdijaj zum ersten Mal einen Namen. 17 Tore in 15 Spielen schoss der Stürmer in seiner letzten Saison für die Schalker U19. In der kommenden Spielzeit kickte er für das königsblaue Regionalliga-Team, doch schnell wurde den Verantwortlichen klar, dass Avdijaj, der eine Ausstiegsklausel über knapp 50 Millionen Euro besitzt, in Liga vier verschenkt ist. Im Januar 2015 folgte deshalb die Leihe zu Sturm Graz in die österreichische Bundesliga. Avdijaj spielte sich schnell in die erste Elf und steuerte neun Torbeteiligungen zum schlussendlich dritten Platz der Grazer bei.

Auch in der folgenden Saison zählte Avdijaj zu den Leistungsträgern, auch wenn ihn mehrere Verletzungen für fast vier Monate zum Zusehen zwangen. Im Sommer kehrte der nun 20-Jährige zu seinem Heimatverein zurück und sah sich bereit für die Bundesliga. „Die Gegner wissen noch nicht, was auf sie zukommt. Aber das wird nichts Gutes sein. Das wird kein Geschenk“, kündigte Avdijaj wenig bescheiden an. Bisher konnte der Stürmer seinen Worten keine Taten folgen lassen. Seit Juli fällt er mit einer Meniskusverletzung aus. Noch im Oktober wird auf Schalke mit einer Rückkehr des Eigengewächses gerechnet, doch ob Avdijaj dann tatsächlich auf dem Platz stehen wird, ist eine andere Frage.

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Der 20-Jährige ist angezählt. Grund dafür sind nicht seine sportlichen Leistungen, sondern sein Verhalten abseits des Platzes. Laut ‚Bild‘ leistete sich Avdijaj am 3. Oktober einige Vergehen im Straßenverkehr, bei denen es unter anderem zu Sachbeschädigungen kam, ehe er von der Polizei gestoppt wurde. Seinen Führerschein ist er mittlerweile los und, sollte er sein Verhalten nicht ändern, wohl auch seinen Job auf Schalke.

Die Königsblauen haben empfindlich auf Avdijajs Fehlverhalten reagiert. In einem persönlichen Gespräch soll Manager Christian Heidel seinem Problemprofi erklärt haben, dass er eine allerletzte Chance erhält, sich zu bewähren. „Donis bedauert sein Fehlverhalten. Dennoch können wir dies als Arbeitgeber nicht tolerieren: Der Spieler hat vom FC Schalke 04 bereits einen Tag nach dem Vorfall eine Abmahnung und eine empfindliche Geldstrafe erhalten. Wir erwarten, dass so etwas nicht mehr vorkommt“, erklärt der Klub auf Anfrage der ‚Bild‘. Es ist nicht das erste Mal, dass Avdijaj im Straßenverkehr negativ auffällt. Bereits 2014 war er mit seinem Sportwagen auf das Heck eines Lamborghinis aufgefahren.

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Avdijaj steht am Scheideweg. Der 20-Jährige muss begreifen, dass ihn Talent alleine im Profifußball nicht weit bringt. Er muss lernen, dass sein Verhalten neben dem Platz mindestens genauso wichtig ist. Laut eigener Aussage weiß er das bereits. „Graz hat mich zum Mann gemacht. Ich bin erwachsen geworden. Ich bin jetzt reif für Schalke“, hatte er noch im Juni verkündet. Erwachsen sein geht jedoch anders.

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