Die treuesten Spieler der Welt: Dedê - der Deutsche
Leonardo de Deus Santos - ein Name, bei dem jeder Borussia Dortmund-Fan mit der Zunge schnalzt. Fällt der Künstlername Dedê, wissen auch alle anderen Fans, welcher Bundesligaspieler gemeint ist. Nicht zuletzt durch seinem tränenreichen Abschied von der Südtribüne 2011 hat sich ‚Der Deutsche‘, wie er in seiner Heimat Brasilien genannt wird, das Prädikat BVB-Legende verdient.
Genau genommen sticht Dedê etwas aus der Serie ‚Die treuesten Spieler der Welt‘ heraus. Francesco Totti, Ryan Giggs oder Rogério Ceni spielten während ihrer gesamten aktiven Karriere bei einem einzigen Verein. Ähnlich wie Steven Gerrard, der bereits als Achtjähriger zum FC Liverpool kam.
Der in Belo Horizonte geborene Dedê begann seine Karriere logischerweise nicht auf einem Aschenplatz im Ruhrpott. Dennoch gibt es wohl wenige Spieler, die sich in den vergangenen 20 Jahren stärker mit der Elf vom Borsigplatz identifiziert haben. In einem Interview erzählte Dede einst: „Ich dachte, ich erfülle meinen Dreijahres-Vertrag und gehe dann wieder weg.“ Am Ende waren es 13 Jahren in schwarz-gelb.
Fußball als Ausweg aus den Slums
Für Dedê war der Fußball die Rettung aus einer der Favelas der brasilianischen Millionenstadt. Bereits mit acht Jahren spielte der Brasilianer bei Atlético Mineiro vor, in deren erster Mannschaft er 1995 sein Profidebut feierte.
Als der damals 20-Jährige 1998 in den Ruhrpott kam, war der BVB mitten im Umbruch. Mit Steffen Freund, Stefan Klos und Jörg Heinrich verließen gleich mehrere Champions League-Helden, die ein Jahr zuvor sensationell die europäische Königsklasse gewannen, den Verein. Dazu beendeten Michael Zorc, Martin Kree und Matthias Sammer ihre Karrieren.
Die Südtribüne wurde um viele ihrer Publikumslieblinge erleichtert und lechzte nach Ersatz. In dieser Zeit stieß der flinke Dedê zu den ‚Schwarz-Gelben‘ und füllte nicht nur die Lücke in der Abwehr, sondern auch die bei den Fans.
Abschied aus Dortmund nach 2 Meisterschaften
Bis zum ersten Erfolg mit dem BVB musste sich der Brasilianer allerdings einige Zeit gedulden. Nachdem der FC Bayern München in den ersten drei Spielzeiten, in denen Dedê das schwarz-gelbe Trikot trug, die Meisterschaft erringen konnte, durchbrach die Borussia die Siegesserie der Münchner und wurde sensationell Meister der 39. Bundesliga-Spielzeit. In seinem Abschiedsjahr 2011 konnte Dedê dann noch ein mal den Dortmunder Fans die Meisterschale präsentieren.
Seinen Spitznamen ‚Der Deutsche‘ hatte ihm in der Heimat die verinnerlichte deutsche Lebensweise eingebracht. Seinen Altersruhesitz sieht Dedê dennoch in Brasilien. Die Mentalität seiner 13 Jahre langen Wahlheimat wird er dennoch beibehalten: „Meine Kinder sollen in Deutschland eine Lehre machen oder studieren, damit sie lernen, dass ein 9-Uhr-Termin um 9 Uhr stattfindet und nicht erst um 11 Uhr oder 12 Uhr.“
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