Bundesliga

Das FussballTransfers-Zwischenzeugnis: Hertha BSC (13/18)

Das Transferfenster ist seit Anfang September geschlossen, die ersten sieben Spieltage sind absolviert. Zeit für ein Zwischenfazit. FussballTransfers stellt die Transferpolitik der Bundesligisten auf den Prüfstand. Wer ist Volltreffer, wer Verstärkung, wer nur Mitläufer und welcher Neuzugang enttäuscht bislang?

von Lukas Heimbach
4 min.
Hertha BSC @Maxppp

Volltreffer

Hajime Hosogai (Bayer 04 Leverkusen/1 Mio.): Er rennt und rennt und rennt. Mit bisher 80,16 gelaufenen Kilometern belegt der Japaner Rang 9 bei den fleißigsten Spielern der Bundesliga. Der vor der Saison von Bayer Leverkusen verpflichtete Hosogai ist bestens in Berlin angekommen. Von den meisten vor der Saison eher als Ergänzungsspieler gesehen, unterstrich der 1,77 Meter große Sechser eindrucksvoll, dass er der ‚Alten Dame‘ nachhaltig weiterhelfen kann. Der 27-jährige erobert viele Bälle im Mittelfeld, fällt durch seine Zweikampfstärke auf und leitet bei Ballgewinn blitzschnell die Konter der Hertha ein. Nicht von ungefähr verdrängte er den Kapitän der Aufstiegssaison, Peter Niemyer, schon zu Saisonbeginn auf die Bank. Bereits beim FC Augsburg, wohin Hosogai von 2011 bis 2012 ausgeliehen war, lieferte er ebenfalls unter Coach Jos Luhukay meist solide Leistungen ab. Sein Potenzial scheint der holländische Schnauzbartträger jedenfalls erkannt zu haben.

Sebastian Langkamp (FC Augsburg/ablösefrei): Lediglich 28 Gegentore kassierte die Hertha in der letzten Saison. Eigentlich Grund genug, der eingespielten Innenverteidigung mit dem in der 2. Liga überragenden Fabian Lustenberger und dem jungen Anthony Brooks das Vertrauen zu schenken. Luhukay entschied sich anders – und das scheinbar zu Recht. So sicherte sich Sebastian Langkamp den Platz in der Innenverteidigung neben Anthony Brooks, Lustenberger rückte ins MIttelfeld. Diese Saison fehlte der 25-jährige erst einmal gegen den VfB Stuttgart und prompt verlor die Hertha. Wie Hosogai spielte auch Langkamp unter Luhukay schon eine wichtige Rolle bei den ‚Fuggerstädtern‘, konnte an seine überzeugenden Leistungen unter dem Niederländer aber unter Markus Weinzierl in der vergangenen Saison nicht mehr anknüpfen.

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Verstärkung

Alexander Baumjohann (1. FC Kaiserslautern/ablösefrei): Auch Baumjohann hätte in die Kategorie ‚Volltreffer‘ eingestuft werden können, wusste der dynamische Tempodribbler in seinen ersten vier Partien für die Hertha sehr zu überzeugen. Nicht umsonst verdrängte der Ex-Lauterer Aufstiegsheld Ronny zunächst auf die Bank. Aufgrund seiner Verletzung konnte er den Hauptstädtern bisher aber nicht in der Form helfen, die für die Bewertung ‚Volltreffer‘ von Nöten wäre. Vielleicht kann er das nachholen, wenn er wieder fit ist.

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Johannes van den Bergh (Fortuna Düsseldorf/ablösefrei): Schon früh in der Rückrunde gab der Linksverteidiger seinen Wechsel von der Fortuna zur ‚Alten Dame‘ bekannt, obwohl es damals noch nicht danach aussah, als ob die Düsseldorfer den bitteren Gang ins Unterhaus antreten müssten. Van den Bergh, ebenfalls ein ehemaliger Zögling unter Jos Luhukay bei Borussia Mönchengladbach, war offensichtlich von der Qualität der Hertha überzeugt und setzte sein Autogramm. Die Hertha hat’s gefreut, denn der 26-jährige verstärkt die linke Abwehrseite, die zuletzt in Liga zwei mit Fabian Holland, Felix Bastians oder Levan Kobiashvili wohl die einzige Schwachstelle des Zweitliga-Meisters darstellte – wenn es beim Rosinenpicken denn eine gab. Zwar verletzte sich van den Bergh nach dem 1. Spieltag, liefert seit seiner Genesung am 5. Spieltag jedoch ordentliche Leistungen ab.

Per Ciljan Skjelbred (Hamburger SV/Leihe): Einer der wenigen Neuzugänge, die bisher noch nicht unter Coach Luhukay gespielt haben. Macht aber nichts, denn Skjelbred, der beim Hamburger SV nie zum gewünschten Transfercoup avancieren konnte, ist ebenfalls eine Verstärkung für die ‚Alte Dame‘. Seit dem 5. Spieltag gehört er zur Startformation unter dem Holländer und konnte seitdem einen Treffer selbst erzielen sowie einen weiteren vorbereiten.

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Mitläufer

Tolga Cigerci (VfL Wolfsburg/Leihe): Der von den ‚Wölfen‘ ausgeliehen Deutsch-Türke konnte bisher nicht die Erwartungen erfüllen. Bei bis dato lediglich zwei Einsätzen wäre eine Einstufung als ‚Fehlanzeige‘ aber zu voreilig, auch wenn er zuletzt beim 3:1-Sieg gegen den FSV Mainz 05 enttäuschte. Hier wurde er zur Halbzeit beim Stand von 0:1 ausgewechselt – anschließend lief es.

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Enttäuschung

Fehlanzeige

Ohne Bewertung

Fehlanzeige

Fazit: Jos Luhukay weiß offensichtlich sehr gut, wem seiner ehemaligen Schützlinge er vertrauen kann. So erwiesen sich alle Neuzugänge, die er schon einmal trainierte, als Verstärkungen. Entsprechend lässt sich eine durchweg positive Transferbilanz ziehen und es bleibt zu konstatieren, dass Michael Preetz und Trainer Jos Luhukay gute Arbeit geleistet haben. Platz fünf nach sieben Spieltagen ist der beste Beweis dafür. Insbesondere die Ex-Augsburger Sebastian Langkamp und Hajime Hosogai verstärken die Defensive der Berliner und sind echte Glücksgriffe – als ein solcher könnte sich auch Alexander Baumjohann noch erweisen, der der Hertha noch mehr Dynamik im Angriffsspiel verleihen könnte.




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