Das FussballTransfers-Zwischenzeugnis: Hannover 96 (16/18)
Das Transferfenster ist seit Anfang September geschlossen, die ersten acht Spieltage sind absolviert. Zeit für ein Zwischenfazit. FussballTransfers stellt die Transferpolitik der Bundesligisten auf den Prüfstand. Wer ist Volltreffer, wer Verstärkung, wer nur Mitläufer und welcher Neuzugang enttäuscht bislang?
Volltreffer
Fehlanzeige
Verstärkung
Salif Sané (AS Nancy-Lorraine/2 Mio.): Die Innenverteidigung war in der vergangenen Saison das große Sorgenkind bei Hannover 96: 62 Gegentore, der drittschlechteste Wert der Liga. Seit dem Abgang von Emanuel Pogatetz wirkte die Abwehr zumeist nicht sicher und ein Abwehrchef fehlte. Hier musste die sportliche Führung um Dirk Dufner reagieren. Mit Salif Sané, einem damals noch 22-jährigen Innenverteidiger von AS Nancy-Lorraine, wurde man fündig. Lediglich aufgrund der Geldnöte des Absteigers konnte er aus der Ligue 1 so günstig verpflichtet werden. Der von Dufner als „schnell, beidfüßig, zweikampf- und kopfballstark“ eingeschätzte Senegalese erweist sich bislang als Glücksgriff und sorgt in der neu formierten Abwehr neben dem Brasilianer Marcelo für mehr Stabilität.
Mitläufer
Leonardo Bittencourt (Borussia Dortmund/2,8 Mio.): Der Sohn des Cottbuser Ex-Profis ‚Franklin‘ galt lange Zeit als eines der größten Talente im deutschen Fußball, scheint aber etwas unter diesem Nimbus zu leiden. Konnte der heute 19-Jährige in der Lausitz noch phasenweise groß auftrumpfen, so ließ er diese Leistungen – sofern er denn überhaupt einmal spielte – bei Borussia Dortmund meist vermissen. Auch in Hannover steckten Verein und Fans große Hoffnungen in den Flügelflitzer. Außer einigen guten Ansätzen konnte Bittencourt bisher jedoch noch nicht überzeugen.
Edgar Prib (Greuter Fürth/2,5 Mio.): Der vor der Saison von zahlreichen Bundesligisten umworbene Prib kam von Absteiger Greuter Fürth nach Hannover. Bisher konnte der 23-Jährige aber ähnlich wie Bittencourt noch nicht ganz die Erwartungen erfüllen. Technisch und taktisch sehr gut in Fürth ausgebildet, sollte er nach dem Abgang von Publikumsliebling Sergio Pinto die kreative Rolle in der defensiven Zentrale der ‚96er‘ übernehmen. Dieses Unterfangen ist bisher jedoch noch ausbaufähig.
Marcelo (PSV Eindhoven/2,8 Mio.): Der Brasilianer wurde auf den letzten Drücker aus der Eredivisie verpflichtet und war eigentlich nur zweite Wahl. Da Hannover Wunschkandidat Johan Djourou jedoch nicht an die Leine locken konnte, schlug man bei der PSV Eindhoven zu. Bisher erwies sich der 26-Jährige jedoch, anders als sein senegalesischer Nebenmann, nicht als die erhoffte Verstärkung. Marcelo wirkt häufig unsicher im Spielaufbau und fällt durch Fehler im Stellungsspiel auf. Abgesehen davon harmoniert er ganz ordentlich mit Sané. Die beiden Abwehr-Hünen konnten die Innenverteidigung der ‚96er‘ wieder etwas stabilisieren.
Enttäuschung
Fehlanzeige
Ohne Bewertung
Florian Ballas (1. FC Nürnberg II/ablösefrei)
Konstantin Fuhry (VfB Stuttgart U19/ablösfrei)
Fazit: Immerhin konnten Mirko Slomka und Dirk Dufner die große Baustelle in der Innenverteidigung der Niedersachsen mit Marcelo und Sané schließen. Jedoch blieben die Neuzugänge für kreative Impulse in der Offensive bisher recht blass. Weder Bittencourt noch Prib konnten die Erwartungen bisher erfüllen. Wie von der Vereinsführung bereits zu vernehmen war, will Hannover im Winter auch noch einmal nachrüsten – insbesondere im Sturm. Nach den Verletzungen von Mame Diouf und Dider Ya Konan, der mit einer Sprunggelenksverletzung die komplette Hinrunde ausfallen wird, bleibt einzig Artur Sobiech im Sturm der Hannoveraner übrig. Da ‚96‘ nach dem Abgang von Mohamed Abdellaoue im Sommer keinen Ersatz verpflichtete, herrscht dort nun entsprechend großer Nachholbedarf.
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