Bundesliga

Das FussballTransfers-Zwischenzeugnis: Hamburger SV (7/18)

Das Transferfenster ist seit Ende August geschlossen, die ersten Spieltage sind absolviert. Zeit für ein Zwischenfazit. FussballTransfers stellt die Transferpolitik der Bundesligisten auf den Prüfstand. Wer ist Volltreffer, wer Verstärkung, wer nur Mitläufer und welcher Neuzugang enttäuscht bislang?

von Martin Müller-Lütgenau
3 min.
Hamburger SV @Maxppp

Volltreffer:

Rafael van der Vaart (Tottenham Hotspur/13 Mio.): Der 29-jährige Niederländer steht sinnbildlich für den Aufschwung beim Hamburger SV. Der Mittelfeldspieler hebt das Spiel der Mannschaft von Trainer Fink auf ein höheres Level und davon profitieren vor allem die bis dato glücklosen Stürmer Heung-Min Son und Artjoms Rudnevs. In seinen ersten vier Bundesligaspielen erzielte van der Vaart einen Treffer und steuerte vier Torvorlagen bei.

René Adler (Bayer Leverkusen/ablösefrei): Der 27-jährige Torhüter war bereits zu Saisonbeginn einer der wenigen Lichtblicke bei den ‚Rothosen‘. Trotz langer Verletzungspause knüpfte Adler mühelos an seine Form aus dem Frühjahr 2010 an. Zum damaligen Zeitpunkt war er die unumstrittene Nummer 1 in der Deutschen Nationalmannschaft. In der aktuellen Saison ist der ehemalige Leverkusener bislang der beste Torhüter der Bundesliga und entschärfte die meisten Großchancen aller Keeper.

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Verstärkung:

Fehlanzeige

Mitläufer:

Milan Badelj (Dinamo Zagreb/4 Mio.): Der 23-jährige Serbe sollte das Mittelfeld der Hanseaten stabilisieren. In seinen bisherigen Einsätzen deutete der Kroate bereits an, dass er durchaus eine Verstärkung ist. Dennoch merkt man dem Nationalspieler die versäumte Vorbereitung an. Badelj feierte sein Debüt Anfang September im Nord-Derby gegen Werder Bremen, stand seitdem aber in jeder Partie die vollen 90 Minuten auf dem Feld.

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Artjoms Rudnevs (Lech Posen/3,5 Mio.): Rudnevs wechselte mit der Empfehlung von 22 Toren in 29 Spielen der polnischen Ekstraklasa zu den Hanseaten. In den ersten Spielen erwies sich der 24-jährige Lette zumeist als Chancentod und konnte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Durch van der Vaarts Vorlagen blühte der Nationalspieler plötzlich auf und erzielt in den vergangenen beiden Bundesligaspielen jeweils einen Treffer. Hält Rudnevs seine derzeitige Form, geht die Tendenz klar in Richtung Verstärkung.

Enttäuschung:

Maximilian Beister (Fortuna Düsseldorf/war ausgeliehen): Die bislang größte Enttäuschung unter der Neuzugängen des Hamburger SV ist Rückkehrer Maximilian Beister. Der 22-jähriger Rechtsaußen trumpfte in der vergangenen Saison groß auf und war maßgeblich am erfolgreichen Abschneiden von Fortuna Düsseldorf beteiligt. In der aktuellen Spielzeit blieb der Youngster bislang vieles schuldig und stand in den ersten sechs Bundesligapartien kein einziges Mal in der Startelf.

Ohne Bewertung:

Paul Scharner (West Bromwich Albion/ablösefrei): Der 32-jährige Österreicher sollte die wacklige Defensive von Trainer Thorsten Fink stabilisieren. Allerdings wartet der international erfahrene Innenverteidiger noch auf sein Pflichtspieldebüt für den HSV, da er seit Mitte August an einem Innenbandanriss laboriert.

Petr Jiráček (VfL Wolfsburg/4 Mio.): Der 26-jährige komplettiert das runderneuerte Mittelfeld der Hanseaten. In seiner zweiten Partie für den HSV sah der Tscheche im Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfrt (2:3) nach 45 Minuten die Rote Karte. Sein Comeback feierte er am vergangenen Woche, als er beim 1:0-Heimsieg gegen Hannover 96 nach 62 Minuten eingewechselt wurde. Ob Jiráček die erhoffte Verstärkung ist, müssen die kommenden Wochen zeigen.

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Fazit: Thorsten Fink und Sportdirektor Frank Arnesen haben den Kader sinnvoll verstärkt. Vor allem die Verpflichtung von Rafael van der Vaart zeigte die erhoffte Wirkung. Der Niederländer reißt das Team mit und gibt im Mittelfeld den Takt vor. Die hohen Transferausgaben bergen allerdings auch ein Risiko. Den Abstieg könnte der Verein wirtschaftlich wohl nicht verkraften. Allerdings verfügt die Mannschaft über ausreichend Qualität, um mindestens einen Platz im gesicherten Mittelfeld der Tabelle zu erreichen.




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