Das FussballTransfers-Zwischenzeugnis: Eintracht Braunschweig (8/18)

Volltreffer

Fehlanzeige

Verstärkung

Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen/Leihe): Rund zwei Wochen vor Transferschluss kehrte der 23-Jährige auf Leihbasis zu seinem alten Verein zurück. Der Deutsch-Marokkaner hatte die Niedersachsen in der Saison 2010/11 mit acht Toren und 16 Vorlagen in die 2. Liga geführt. Wenig verwunderlich, dass Bellarabi keine Eingewöhnungszeit brauchte und mit seiner internationalen Erfahrung zum Hoffnungsträger des Aufsteigers avancierte. Der technisch starke, schnelle und spielintelligente Offensivallrounder bereitete zwei der drei Brauschweiger Tore vor. Wenn etwas im Angriff ging, dann über Bellarabi.

Omar Elabdellaoui (Manchester City/500.000): Das 21 Jahre alte Talent war bereits im Winter vom englischen Topklub Manchester City ausgeliehen worden und wurde nun fest verpflichtet. Der variabel einsetzbare Außenspieler knüpfte an die guten Leistungen in der Aufstiegssaison an und zeigte, dass er mit seiner Schnelligkeit durchaus gutes Bundesliga-Niveau hat. Gegen den 1. FC Nürnberg (1:1) schoss er Braunschweig zum bislang einzigen Punktgewinn.

Mitläufer

Marco Caligiuri (FSV Mainz 05/ablösefrei): Der bundesliga-erfahrene Deutsch-Italiener sollte die ordnende Hand in Braunschweigs Mittelfeld werden - das gelang ihm bislang nicht. Viermal stand der 29-Jährige in der Startelf, viermal agierte er defensiv weitgehend solide, ohne jedoch die erhoffte Schaltstation im Aufbauspiel zu sein.

Jan Hochscheid (Erzgebirge Aue/400.000): Mit zehn Saisontoren und neun Vorlagen auf der Visitenkarte kam der Offensivspieler von Zweitligist Aue. Der 25-Jährige musste jedoch schnell erkennen, dass das Tempo in der Bundesliga ein anderes ist. Zeit zum Akklimatisieren blieb Hochscheid zunächst nicht: Er zog sich einen Muskelbündelriss zu und fällt mindestens bis November aus.

Enttäuschung

Simeon Jackson (Norwich City/ablösefrei): Ein Lattenschuss gegen Eintracht Frankfurt (0:2) war bezeichnenderweise die bislang auffälligste Aktion des 35-maligen kanadischen Nationalspielers. Der Sturmhoffnung gelang in seinen vier Startelfeinsätzen kaum etwas. Als Torjäger Domi Kumbela wieder fit wurde, rückte der letztjährige Premier-League-Spieler nach Außen - zuletzt blieb Kanadas Fußballer des Jahres 2009 nur ein Platz auf der Bank.

Torsten Oehrl (FC Augsburg/500.000): Immerhin eine halbe Million Euro bezahlte Braunschweig für den 27 Jahre alten Offensivspieler, der in der vergangen Saison bei Augsburg fast ausschließlich von der Bank ins Spiel kam. Oehrl blieb Kurzarbeiter: Nach vier Spieltagen standen für ihn in Braunschweig nicht mehr als 34 Minuten Einsatzzeit zu Buche. Dann zog er sich eine Zerrung zu.

Timo Perthel (MSV Duisburg/ablösefrei): Auch der für das linke Mittelfeld vorgesehene Perthel kam bislang nicht über zwei Kurzeinsätze hinaus. Immerhin traf der 24-Jährige bei der enttäuschenden 1:2-Erstundenniederlage im DFB-Pokal bei Arminia Bielefeld per Freistoß. In der Liga blieb er bislang blass.

Fazit: Bundesliga-Tauglichkeit hat der Kader des Aufsteigers bislang nicht nachgewiesen. Kräfte wie Caligiuri oder Oehrl, die Erfahrung im Oberhaus mitbringen, stecken in der Krise. Weil der finanzielle Rahmen für Manager Marc Arnold eng gesteckt war, sind dem Ex-Profi allerdings kaum Vorwürfe zu machen. Die Hoffnungen der Fans ruhen nun in erster Linie auf Rückkehrer Bellarabi, der sein Potenzial in den ersten Partien mehrfach andeutete.

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