BVB: Gefangen in der Warteschleife – was wird aus Morey?
Die Verpflichtung von Mateu Morey (19) ging neben den hochkarätigen Transfers bei Borussia Dortmund im vergangenen Sommer etwas unter. Als perspektivischer Nachfolger von Lukasz Piszczek (34) sollte der junge Spanier langsam bei den Profis integriert werden. Bislang ist dieser Plan nicht aufgegangen.
Nachdem Mateu Morey augrund eines Meniskusrisses die komplette Saison 2018/19 verpasste, wechselte der Rechtsverteidiger aus dem Nachwuchs des FC Barcelona im vergangenen Sommer zum BVB. Nach fast einem Jahr Zwangspause stieg er bei der Borussia pünktlich zur Vorbereitung wieder ins Training ein und ließ in den ersten Testspielen aufblitzen, was in ihm steckt.
Auf der rechten Abwehrseite lief der 1,72 Meter große Wirbelwind die Linie hoch und runter und überzeugte mit seinem sauberen Passspiel. Zu seinem Leidwesen verletzte sich der spanische Juniorennationalspieler allerdings zwei Wochen vor dem Start der laufenden Bundesligasaison. Nach einer Schulterluxation fiel Morey weitere zwei Monate aus. Erst Ende September feierte er sein Pflichtspieldebüt – in der Regionalliga, bei der zweiten Mannschaft der Schwarz-Gelben.
Kein Vorbeikommen an Piszczek und Hakimi
Für die Reserve des BVB hat der 19-Jährige bislang zehn Spiele bestritten. Doch auf seinen ersten Einsatz für die Profis wartet der hochveranlagte Verteidiger noch immer. In der Mannschaft von Lucien Favre ist es nach wie vor schwierig, sich für Einsatzminuten zu empfehlen. Dauerbrenner Achraf Hakimi (21) hat auf der rechten Seite einen Stammplatz sicher. Und auch Routinier Piszczek durfte zuletzt wieder häufiger von Beginn an spielen.
Für Morey bleibt daher bislang nur der Platz auf der Ersatzbank übrig. Zwölfmal stand der Neuzugang im Bundesligakader, den Rest der Spiele verbrachte er bei der zweiten Mannschaft. Für ihn und den Verein ist die Situation gleichermaßen unbefriedigend. Morey kann keinen echten Spielrythmus entwickeln, da er Woche für Woche zwischen Regionalliga und Ersatzbank pendelt. Der BVB kann es sich hingegen nicht leisten, den seit Monaten bärenstarken Hakimi von seinen Aufgaben zu entbinden.
Wie geht es im Sommer weiter?
Mit Blick auf die kommende Saison wäre es aber wichtig, den jungen Spanier bald von der Leine zu lassen. Da weiterhin offen ist, ob Hakimi (voraussichtliche Rückkehr zu Real Madrid) und Piszczek (Vertrag läuft aus) im August noch das BVB-Trikot tragen werden, sollte den Verantwortlichen bewusst sein, dass es nicht funktionieren wird, Morey nach zwei Jahren ohne ernstzunehmende Spielpraxis ins kalte Wasser zu werfen.
Kommt es wirklich so weit, dass Morey nach der Saison der einzige verbleibende Rechtsverteidiger im Kader der Borussia sein wird, ist der BVB gezwungen zu handeln. Womöglich wird Schwarz-Gelb erneut viel Geld in die Hand nehmen müssen, um einen Spieler internationaler Klasse an Land zu ziehen. In dem Fall würden sich die Verantwortlichen eingestehen müssen, dass der Plan mit Morey nicht aufgegangen ist.
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