Bundesliga-Comeback: Wolfsburg reicht Angebot für Gómez ein

Immerhin 19 Mal ließ es Mario Gómez in der Saison 2012/13 im Kasten des Gegners klingeln. Mit der Ankunft von Mario Mandzukic und Pep Guardiola wurde der Nationalstürmer in München dennoch vom Hof gejagt. Er arbeite nicht ausreichend gegen den Ball. Zudem wurden immer wieder seine fußballerischen Qualifikationen bemängelt.

Deshalb flüchtete der Angreifer in die Toskana. 15,5 Millionen Euro zahlte der AC Florenz an den FCB. Doch zwischen malerischer Landschaft und der Santa Maria del Fiore fand sich der 30-Jährige überhaupt nicht zu recht, er floppte. Kritiker, die es in Deutschland spätestens seit 2008 so zahlreich wie schwarz-rot-goldene Fähnchen auf der Straße des 17. Junis gibt, fühlten sich bestätigt. Gómez' Karriere schien im Sinkflug.

Wolfsburg bietet 14 Millionen

Nach zwei Jahren im Artemio Franchi zu Florenz entschied sich Besiktas dazu, das Wagnis Gómez einzugehen. Und wurde nach sieben Jahren Durststrecke jüngst mit dem Titel belohnt, woran der Torjäger maßgeblichen Anteil hatte. 26 Mal traf Gómez in 33 Süper Lig-Partien für den BJK. Er wurde Torschützenkönig und wurde von Bundestrainer Joachim Löw in die Nationalmannschaft zurückbeordert.

Unklar ist aber, wie es nach dem Turnier in Frankreich mit dem schwäbisch-spanischen Angreifer weitergeht. Bis 2017 ist er an Besiktas verliehen, das auf Bitte von Gómez hin, eine Kaufoption für ihn verstreichen ließ, die ihn zum Schnäppchen gemacht hätte. Dennoch sagte der 30-Jährige gegenüber ‚NTV Sport': „Ich bin optimistisch, hier zu bleiben.“ Allerdings fordert er Verstärkungen: „Ich habe dem Verein mitgeteilt, dass, falls meine Erwartungen erfüllt werden, ich bleiben werde.“

Den Verbleib verhindern will aber der VfL Wolfsburg. Wie türkische Medien übereinstimmend berichten, haben die ‚Wölfe' ein Angebot für Gomez in Florenz eingereicht. 14 Millionen Euro sei die Offerte aus der Autostadt schwer. Offen ist, inwiefern Besiktas bei einem möglichen Transfer eine Rolle spielt. Ihn ohne monetären Gegenwert ziehen zu lassen, ist für den türkischen Meister sicherlich keine Option.

FT-Meinung: Das vermeintliche Angebot des VfL dürfte mit finanziellen Reizen nicht geizen. Und auch eine Rückkehr in die Bundesliga wird Gómez wohl durchaus attraktiv finden. Auch um es seinen einstigen Kritikern in der hiesigen Liga zu zeigen. Denn dass die Kritik an ihm nagte, konnte er einst kaum verbergen. In Wolfsburg wäre Gómez voraussichtlich im Sturmzentrum gesetzt. Zudem sind die Niedersachsen gut beraten, einen Wechsel noch vor der EM auf den Weg zu bringen. Denn spielt Gómez eine starke Endrunde, wird es ungleich schwieriger, ihn nach Wolfsburg zu lotsen. Abwägen muss er aber, ob ihm eine Saison ohne internationalen Wettbewerb zufriedenstellt. Am Bosporus dagegen würde er mit Besiktas sicher in der Champions League mitmischen. Und vor allem wird der 30-Jährige dort für seine Qualitäten geschätzt.