Bundesliga

Bei Anruf City: Xhaka könnte kaum widerstehen

Granit Xhaka wird im Sommer voraussichtlich kaum zu halten sein. Das weiß nicht nur Max Eberl. Vor allem den Lockrufen aus der Premier League scheint der wuchtige Schweizer nicht widerstehen können. Klingelt Pep Guardiola zeitnah durch?

von Lukas Heimbach
3 min.
Lieferte gegen Hertha BSC eine bockstarke Leistung ab: Granit Xhaka @Maxppp

Zum Rheinderby gegen den 1. FC Köln ist Granit Xhaka wieder da. Der Mittelfeldchef von Borussia Mönchengladbach kehrt kommendes Wochenende nach abgesessener Rotsperre zurück. Zunächst geht es gegen den Hamburger SV. Dann tritt der ‚Effzeh‘ im Borussia-Park an. Spiele wie diese liebt der Heißsporn, daran zieht er sich hoch. Auch im negativen Sinne. Die Rote Karte gegen Darmstadt war bereits die dritte in dieser Saison. Geht es hitzig zu, kann er sein Gemüt oft nicht zügeln.

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Spätestens bei seiner nächsten Station muss der Mittelfeld-Bulle derlei Kinkerlitzchen abstellen. Denn der kommende Klub in seiner Vita dürfte von Weltformat sein. Ausrutscher wie in der laufenden Spielzeit werden dort kaum verziehen. Bei Atlético Madrid, dem FC Arsenal und dem FC Liverpool wird der 23-Jährige gehandelt. In der Vergangenheit wurde außerdem der FC Bayern als Interessent genannt. Das Werben dürfte sich aber nach Alonso-Verlängerung vorerst verflüchtigt haben.

„Ich würde in England nicht so viele Karten sehen“

Ich glaube übrigens“, sagt Xhaka der ‚Sport Bild‘, „dass ich in England nicht so viele Karten gesehen hätte. Dort gibt es sicher auch nicht so viele Spieler, die provozieren und sich nach einem Schubser am Boden wälzen. Ich weiß, dass es in der Bundesliga Trainer gibt, die in der Mannschaftsbesprechung gesagt haben: Provoziert den Xhaka, der rastet irgendwann aus. Ich finde das traurig. Das hat aus meiner Sicht mit Fußball nichts zu tun.

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VfL-Manager Max Eberl hatte zuletzt unverblümt angedeutet, dass es schwierig sein wird, den Leistungsträger im Sommer am Niederrhein zu halten: „Uns haben Spieler verlassen wie Reus und ter Stegen, wie Kruse und Kramer, im Sommer ist vielleicht Granit Xhaka weg. Dann können wir nicht einfach Gündogan aus Dortmund holen, sondern müssen den neuen Xhaka finden.“ Auf 40 Millionen wurde die vermeintliche Schmerzgrenze der Borussia kürzlich taxiert. 2017 könnte er für festgeschriebene 30 Millionen aus seinem bis 2019 datierten Arbeitspapier herausgekauft werden. „Es gibt immer Situationen, in denen jeder Verein ins Nachdenken kommen muss. Es hängt auch von Zahlen ab, bei deren Dimensionen einem schwindelig wird“, so Eberl zuletzt.

„Schwer, zu Manchester City ‚Nein‘ zu sagen“

Noch sei aber nichts entschieden und Gladbach habe noch Chancen. „Natürlich, denn ich habe einen Vertrag bis 2019“, unterstreicht der Schweizer Nationalspieler. Gleichzeitig weiß er um seine Abhängigkeit von der Borussia, sollte er persönlich einen Wechsel forcieren: „Wenn Gladbach mich nicht gehen lässt, habe ich gar keine Chance zu wechseln.“ Ob Scouts auf der Tribüne sitzen oder wann eine Entscheidung fällt, interessiert den 23-Jährigen aktuell noch überhaupt nicht: „Ich habe meinem Berater irgendwann gesagt, dass es mich nicht interessiert und ich davon nichts wissen will.“

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Ein Wechsel in die Premier League würde Xhaka offenbar reizen, insbesondere zu Manchester City: „Auch da müssten die sportliche Perspektive und das Drumherum stimmen. Wenn ich irgendwann den nächsten Schritt machen will, muss es auch eine Verbesserung sein. Aber logisch ist es schwer, Nein zu sagen, wenn Manchester City dich will und du dort spielen kannst. Das gebe ich offen zu, und das geht sicher nicht nur mir so.“ Pep Guardiola dürfte die Worte des Schweizers mit einem Schmunzeln vernehmen und im Hinterkopf behalten. Vorstellbar ist, dass er in absehbarer Zeit einmal am Niederrhein durchklingelt. Womöglich auch für den Fall, dass Sergio Busquets sich endgültig für den FC Barcelona entscheidet.

China-Wechsel ausgeschlossen

Sicher sein können sich die Fans der ‚Fohlen‘ derweil, dass der Xhaka nicht den unmoralischen Lockrufen aus China erliegen wird. „Ich kann nur für mich sprechen – aber ich würde in meinem Alter niemals nach China gehen, für kein Geld der Welt!“, stellt Xhaka klar. Finanziell spielt City allerdings in der gleichen Liga.

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