Bayern schickt Scouts zu Benfica: Nächster Youngster im Anflug?
Die Gegenwart verläuft beim FC Bayern München derzeit mehr als zufriedenstellend. Sportlich ist der Rekordmeister auch unter Carlo Ancelotti einmal mehr auf Kurs, die Spieler scheinen sich schnell mit den Anforderungen des Italieners vertraut gemacht zu haben. Die Gelegenheit, um den Blick schon jetzt in die Zukunft zu richten.
Benfica Lissabon? Fans, Verantwortliche und Spieler des FC Bayern München werden sich lebhaft an die beiden Champions League-Viertelfinalbegegnungen gegen den portugiesischen Rekordmeister erinnern können. Denkbar knapp setzten sich die Bayern in zwei umkämpften Duellen mit insgesamt 3:2 gegen Benfica durch und zogen dadurch in die nächste Runde ein. Einmal mehr zeigte sich: Den Verantwortlichen der Águias, wie Benfica im Volksmund auch genannt wird, gelingt es immer wieder, die Abgänge etlicher Schlüsselspieler durch die Verpflichtung nahezu unbekannter, hungriger Kicker vergessen zu machen.
Ein Modell, das auch für die Bayern von Interesse ist, wie der Fall Renato Sanches zeigt. Der heute 19-jährige Europameister trumpfte im Frühjahr noch im Dress von Benfica gegen die Bayern auf, die den Mittelfeldmotor im Sommer prompt für 35 Millionen Euro verpflichteten. Er könnte nicht der letzte Spieler sein, der vom portugiesischen zum deutschen Rekordmeister wechselt. Wie das portugiesische Portal ‚portugoal.com‘ berichtet, saßen unter der Woche Bayern-Scouts bei der Champions League-Begegnung der Portugiesen gegen Besiktas (1:1) auf der Tribüne. Auf wen die Spielerbeobachter aus München ihr besonderes Augenmerk legten, ist nicht überliefert.
Grund genug für ‚Sport1‘ und die ‚tz‘, den Benfica-Kader nach interessanten Akteuren zu durchforsten. Das Ergebnis überrascht nicht: Beide Medien stoßen auf zahlreiche Kicker, die für die Bayern von Interesse sein könnten. Goncalo Guedes, zweifacher portugiesischer Nationalspieler, der auf den offensiven Außenbahnen und als hängende Spitze zum Einsatz kommen kann, ist mit Sicherheit einer dieser Spieler. Als Hindernis könnte sich die festgeschriebene Ablösesumme von 60 Millionen Euro erweisen. Ähnlich sieht es beim zentralen Mittelfeldspieler Andre Horta aus, den ebenfalls beide Medien nennen. Er kostest demnach 45 Millionen Euro. Zudem werden Rechtsverteidiger Nelson Semedo, Sechser Danilo Barbosa und Linksaußen Franco Cervi sowie der derzeit von Benfica an Besiktas verliehene Talisca als potenzielle Kandidaten genannt.
FT-Meinung: Es ist ein völlig normaler Prozess, dass der FC Bayern München die Spiele eines renommierten Champions League-Vertreters beobachtet. Dass dieser zahlreiche junge und interessante Spieler unter Vertrag hat, dürfte für die Bayern von besonderem Interesse sein. Schließlich ist der Rekordmeister immer gewillt, seinen ohnehin schon exzellent besetzten Kader weiter zu optimieren. Zudem ist noch nicht klar, wie lange die verdienten Arjen Robben und Franck Ribéry (beide haben Vertrag bis 2017) noch an der Isar bleiben. Möglicherweise werden die Bayern deshalb künftig noch öfter nach Lissabon blicken.
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