Alonso-Nachfolge: Bayern heiß auf Gladbachs Chef
Nach zwei Jahren könnte Xabi Alonso dem FC Bayern München im Sommer den Rücken kehren. Einen Nachfolger für das baskische Metronom hat der Rekordmeister längst im Auge. Diesmal könnte Gladbach zum Opfer des bayrischen Credos werden.
Am 13. Spieltag der Saison 2011/12 schoss Mario Götze Borussia Dortmund zum 1:0-Erfolg in der Münchner Allianz Arena. Der Weltmeister ebnete damit den Weg für die zweite Meisterschaft des BVB in Serie. 2013 schnappten sich die Bayern dann den 23-Jährigen. Nach dem Gewinn des Titels demütigte die Borussia den Rekordmeister zudem mit einem 5:2-Kantersieg im DFB-Pokalfinale. Federführend war der mit drei Treffern herausragende Robert Lewandowski. Heute trägt auch der Pole das Trikot der Münchner.
Vergangenes Wochenende zeigte nun Borussia Mönchengladbach dem schier übermächtigen Ligaprimus die Grenzen auf. 3:1 schlugen die ‚Fohlen‘ das Starensemble von Pep Guardiola. Großen Anteil am Sieg hatte Granit Xhaka. Der Schweizer ist in in Abwesenheit von Martin Stranzl neuer Kapitän. Unter André Schubert konnte der 23-Jährige noch einmal einen Leistungssprung machen und ist der überragende Mann im beflügelten Kollektiv der Borussia. Er ist der Chef.
Sammer bestätigt Interesse
Und wenn man den Chef nicht sportlich schlagen kann, dann kauft man ihn eben. Nicht selten hatte dieses Credo der Bayern in der Vergangenheit System. Nun zum Leidwesen der anderen Borussia?
Nach Informationen der ‚Sport Bild‘ plant der Deutsche Meister genau dies – wieder einmal. Die Bayern haben demnach bereits Kontakt zum Berater des Schweizers aufgenommen.
„Er gehört wie der eine oder andere in die Beobachtung von Bayern München“, verrät Sportvorstand Matthias Sammer gegenüber ‚WDR2‘. Xhaka, den die Bayern schon zu Zeiten beim FC Basel auf dem Zettel gehabt haben, sei demnach Wunschkandidat der Münchner, sollte sich Xabi Alonso dazu entscheiden, seinen auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Darauf deutete zuletzt vieles hin, wenngleich der Welt- und Europameister sagt, er fühle sich sehr wohl in München.
Ausstiegsklausel liegt bei 25 Millionen
Xhakas Kontrakt bei der Borussia läuft noch bis 2019. Erst im Januar hatte der bullige Mittelfeldakteur diesen verlängert. Allerdings ist darin eine Ausstiegsklausel in Höhe von 25 Millionen Euro implementiert. Diese greift aber erst im Sommer 2017. Spätestens dann dürfte, wie zuletzt bei Marco Reus, ganz Europa um den Interimskapitän des VfL buhlen.
Forcieren die Bayern einen Transfer des 23-Jährigen, müssten sie ihr Festgeldkonto entsprechend deutlich schwerer belasten. Die Verantwortlichen in Mönchengladbach um Manager Max Eberl müssen daher wohl im Sommer evaluieren, ob man einen Abgang des Chefs kompensieren könnte. Beziehungsweise, ein zusätzlicher Betrag im zweistelligen Millionen-Bereich den Abgang verschmerzbar machen würde. Denn spätestens 2017 dürfte Xhaka nicht mehr zu halten sein. Zu stark wäre nach fünf Jahren im Klub der Reiz einer noch ambitionierteren Herausforderung.
Ball ruht bei Alonso
„Ich würde ganz sicher nicht zu Bayern oder irgendeinem anderen Klub wechseln, wenn ich wüsste, dass ich dort nur der vierte oder fünfte Mittelfeldspieler wäre. Sollte ich Borussia irgendwann wirklich einmal verlassen, dann nur, wenn ich bei einem neuen Klub eine ähnlich wichtige Rolle spielen könnte wie in Gladbach“, unterstreicht Xhaka seine Zukunftspläne. Insofern geht der Blick zunächst einmal auf Alonso und dessen Entscheidung.
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