Ablösefrei im Sommer: Diese Verträge laufen bei Eintracht Frankfurt aus
Die Eintracht steht im Sommer vor einem personellen Umbruch. Dass die Schalke-Leihgabe Kaan Ayhan nach Gelsenkirchen zurückkehrt, ist beinahe sicher. Dennoch wartet eine ganz Menge Arbeit auf Sportdirektor Bruno Hübner, schließlich laufen die Arbeitspapiere von gleich zehn Spielern aus.
Sonny Kittel: Um Kittel und Russ herum soll eine neue Eintracht-Mannschaft aufgebaut werden. Obwohl Kittel in seiner noch jungen Karriere immer wieder von schweren Verletzungen aus der Bahn geworfen wurde, sind die Verantwortlichen der Hessen vom Potenzial des 23-Jährigen überzeugt. Über eine Vertragsverlängerung würde sich Kittel sicher freuen, zunächst legt das Eigengewächs den Fokus auf den Saisonendspurt: „Klar liegt mir der Verein sehr am Herzen, ich war auch immer Eintracht-Fan.Und deshalb wünsche ich mir nichts mehr als den Klassenerhalt.“
Tendenz: Kittel wird der Eintracht weiterhin die Treue halten, egal in welcher Liga. Beide Parteien werden sich zeitnah auf eine Vertragsverlängerung verständigen und diese rasch verkünden.
Änis Ben-Hatira: Richtig eingeschlagen hat ehemalige tunesische Nationalspieler, den Ex-Coach Armin Veh im Winter als Last-Minute-Neuzugang geholt hatte, noch nicht. Der neue Trainer Niko Kovac lobte Ben-Hatira dennoch im ‚kicker‘: „Er ist sicherlich einer, der von seiner Mentalität her sehr, sehr wichtig ist.“ Ein fitter Ben-Hatira in Topform könnte künftig für aktuell kaum vorhandene Überraschungsmomente sorgen und die Abhängigkeit von Torjäger Alex Meier verringern.
Tendenz: Besonders zwei Faktoren werden entscheidend sein: Schafft Frankfurt den Klassenerhalt noch? Und: Bleibt Niko Kovac Trainer bei der Eintracht? Ist zumindest Letzteres gegeben, wäre eine Verlängerung ein gutes Geschäft für beide Seiten. Ben-Hatira bekäme bei den Hessen Spielpraxis und einen Trainer, der auf ihn baut, Frankfurt mit dem 27-Jährigen einen begnadeten Fußballer, der nach zuletzt durchwachsenen Jahren liefern muss und dementsprechend motiviert sein dürfte.
Makoto Hasebe: In drei Ligaspielen fehlte der Japaner erst seit seinem Wechsel zur Eintracht vor fast zwei Jahren. Doch auch an Hasebe, der als Frankfurts Musterprofi gilt, ging der bisherige Saisonverlauf nicht spurlos vorbei. Eine Rolle dabei hat sicher auch die Tatsache gespielt, dass Hasebe seine Idealposition im defensiven Mittelfeld zeitweise räumen und dafür rechts verteidigen musste.
Tendenz: „Ich möchte gerne bleiben“, erklärte Hasebe schon im Januar. Damit dürfte er auf Gegenliebe stoßen. Die ‚Frankfurter Rundschau‘ etwa berichtete, die Eintracht wolle mit dem 32-Jährigen verlängern und ihn nach seinem Karriereende möglicherweise als Repräsentant für Fernost einsetzen. Die Planungen werden aktuell aufgrund der sportlichen Lage stocken, anschließend könnte es unabhängig von der Spielklasse zu einer Einigung kommen.
Johannes Flum: Nach seinem Bruch der Kniescheibe ist Flum wieder ins Training eingestiegen, tastet sich langsam an seine alte Form heran und träumt davon, in dieser Spielzeit noch auf den Platz zurückzukehren, wie er dem ‚kicker‘ sagte: „Mal schauen, wie mein Knie der Belastung standhält, aber ich bin zuversichtlich. Ich hoffe, dass ich noch einmal dabei sein kann.“ Der Eintracht hätte ein defensiver Mittelfeldspieler mit strategischen Fähigkeiten, wie sie Flum durchaus besitzt, in dieser Saison gut zu Gesicht gestanden; helfen konnte der 28-Jährige nur selten.
Tendenz: Sollte Flum in den kommenden Wochen im täglichen Training zeigen, dass sein Knie der Belastung standhält, dann dürften beiden Seiten großes Interesse an einer Vertragsverlängerung haben. Zwar müsste Flum wohl Gehaltseinbußen hinnehmen, dafür könnte er aber im gewohnten Umfeld bleiben.
Constant Djakpa: Nach dem Trainerwechsel hin zu Niko Kovac sah es kurzzeitig so aus, als könne Djakpa Bastian Oczipka, seinem langjährigen Rivalen auf der linken Abwehrseite, erstmals so richtig gefährlich werden. Vergangenheit, mittlerweile baut auch Kovac auf den soliden Oczipka. Für Djakpa, der es in fünf Jahren bei den Hessen nie zur Stammkraft brachte, deutet alles auf einen Abschied hin.
Tendenz: Der ehemalige Nationalspieler der Elfenbeinküste hat auch bei einem Abstieg keine Zukunft mehr bei der Eintracht. Eine Vertragsverlängerung ist nicht in Sicht.
Nico Rinderknecht: „Wenn ich in der Rückrunde gute Leistungen bringe, hoffe und glaube ich, dass meine Chancen nicht so schlecht stehen“, sagte der 18-Jährige im Februar. Viel getan hat sich für den Sechser, der im Dezember gegen Borussia Dortmund debütierte, seither nicht. Auf weitere Einsätze in Liga eins wartet der Youngster seitdem genauso wie auf einen Profivertrag, die Eintracht dürfte ihr Eigengewächs dennoch über den Sommer hinaus halten wollen.
Tendenz: Rinderknecht scheint eine große Zukunft zu haben. Die SGE dürfte auf den Mittelfeldmann zukommen, sobald klar ist, in welcher Liga die Eintracht kommende Saison spielt. Eine Vertragsverlängerung erscheint in jedem Fall realistisch, möglicherweise würde man Rinderknecht im Falle des Klassenerhalts zunächst zu einem kleineren Verein ausleihen, um ihm Spielpraxis zu ermöglichen.
Yannick Zummack: Das größte Problem des 20-Jährigen: er kann nach der Abmeldung der Reserve keinerlei Spielpraxis sammeln. Die aber braucht ein Nachwuchskeeper in seinem Alter dringend, weshalb der gebürtige Frankfurter sich im Sommer umorientieren könnte.
Tendenz: Zwei Szenarien erscheinen realistisch. Wenn die Eintracht von Zummack überzeugt ist, wäre eine Verlängerung samt anschließender Leihe naheliegend. Ansonsten dürfte Zummack seine Zelte am Main abbrechen und eine komplett neue Herausforderung suchen.
Emil Balayev: Vor eineinhalb Jahren holte die SGE den Keeper vom Neftchi Baku, bis heute wartet der 22-Jährige auf sein Pflichspieldebüt in Deutschland. Hinter Stammkeeper Lukas Hradecky und Vertreter Heinz Lindner ist der Aserbaidschaner höchstens die Nummer drei.
Tendenz: Eine Vertragsverlängerung dürfte vonseiten der Eintracht kein Thema sein, die Wege werden sich im Sommer trennen.
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