Bundesliga

Sommertransfermarkt – die Baustellen der Bundesligisten: VfB Stuttgart

Zwei Trainerentlassungen und ein Fast-Abstieg standen am Ende der abgelaufenen Saison zu Buche. Mit Meistercoach Armin Veh will der VfB Stuttgart in der nächsten Runde vieles besser machen als zuletzt. Einige Transaktionen auf dem Transfermarkt sind von den Schwaben noch zu erwarten.

von Matthias Rudolph
4 min.
Armin Veh will den VfB Stuttgart wieder nach oben führen @Maxppp

Vier Abgängen stehen beim VfB Stuttgart derzeit drei Zugänge gegenüber. Ibrahima Traoré (Borussia Mönchengladbach), Cacau (Ziel unbekannt), Arthur Boka (FC Málaga) und Rani Khedria (RB Leipzig) haben den VfB verlassen, Rechtsverteidier Florian Klein (Red Bull Salzburg), Adam Hlousek und Daniel Ginczek (beide 1. FC Nürnberg) sind neu im Kader. Hinzu kommen Raphael Holzhauser und William Kvist, die sich nach Leihen gen Augsburg und Fulham zum Trainingsstart wieder am Wasen eingefunden haben.

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Armin Veh, der Meistertrainer von 2007, ist zurück und will die Schwaben in der Tabelle langsam aber sicher wieder nach oben führen. „Ich muss zuerst die Mannschaft richtig kennenlernen. Erst dann kann ich sagen, wo wir wirklich noch was machen müssen“, will der Übungsleiter keine voreiligen Schlüsse ziehen. Das Trainingslager in Schruns soll Aufschluss geben. Wo sich die Problemzonen befinden, ist aber kein Geheimnis. Abzuarbeiten sind viereinhalb Baustellen.

Baustelle eins – ein Außenverteidiger

Linksfuß Boka ist weg, Rechtsfuß Klein ist da. Für die in den letzten Jahren beim VfB selten gut besetzte Position außen in der Viererkette wünscht sich Armin Veh noch mindestens einen neuen Spieler. Interesse zeigen die Schwaben an Juan Paredes. Der 26-jährige ecuadorianische Rechtsverteidiger zeigte starke Leistungen bei der WM in Brasilien und hat seinen Marktwert dadurch erhöht. Einen Trumpf könnte Manager Fredi Bobic mit Carlos Gruezo im Ärmel haben. Der Nationalmannschaftskollege von Paredes kam im Winter von Barcelona SC an den Neckar. Beim gleichen Klub steht auch der dribbelstarke und pfeilschnelle Paredes unter Vertrag.

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Baustelle zwei – ein Innenverteidiger

Armin Veh wünscht sich noch einen Linksfuß für die zentrale Abwehr. Kommt dieser, dürfte Karim Haggui gehen. Bei Rechtsfuß Timm Klose vom VfL Wolfsburg sind die Stuttgarter abgeblitzt. Stattdessen sollte der mexikanische Nationalspieler Héctor Moreno von Espanyol Barcelona. Mit dem 26-Jährigen war man sich einig, rund 4,5 Millionen Euro sollten nach Spanien fließen. Weil Moreno sich bei der WM das Schienbein brach, ist der Transfer vorerst geplatzt. Ein neuer Versuch in der Winterpause ist denkbar. Der VfB hofft, dass der Preis dann gefallen ist.

Baustelle drei – ein defensiver Mittelfeldspieler

Schon Huub Stevens stellte fest, dass Youngster Gruezo der einzige echte Sechser im Team ist. Gerne würde der Deutsche Meister von 2007 eine Alternative zum 19-Jährigen an Bord holen. Loses Interesse bestand in den vergangenen Monaten an Slobodan Medojevic (VfL Wolfsburg) und Gueïda Fofana (Olympique Lyon). Konkretisiert hat sich aber bislang keine der Personalien. Türkische Medien berichten, dass der VfB Veli Kavlak von Besiktas Istanbul auf dem Zettel hat. Der österreichische Nationalspieler will seinen 2015 auslaufenden Vertrag nicht verlängern, was für einen Wechsel in diesem Sommer spricht.

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Baustelle vier – ein Mann für die Außenbahn

Valentin Stocker hätte der VfB gerne gehabt. Der Schweizer entschied sich jedoch für das Angebot der Berliner Hertha. Mit Hlousek aus Nürnberg hat Bobic eine ziemliche Wundertüte an Land gezogen. Ohnehin sieht sich der Tscheche eher in der Vierkette links. Das Ende der Fahnenstange ist also noch nicht erreicht. Zuletzt geisterte der Name von WM-Teilnehmer Víctor Ibarbo durch die italienische Presse. Der dynamische und vielseitig einsetzbare Offensivspieler schaffte es mit Kolumbien bis ins Viertelfinale der WM und hat auch das Interesse von Borussia Dortmund und vom VfL Wolfsburg geweckt. Bobic müsste demnach sehr klug verhandeln, um eine echte Chance auf den sprintstarken 24-Jährigen zu haben. Der Deal mit Luis Montes ist derweil geplatzt. Der mexikanische Nationalspieler zog sich kurz vor der WM einen Schienbeinbruch zu und kommt daher nicht als Neuzugang infrage. Auch der ecuadorianische Nationalspieler Jefferson Montero ist eher kein Thema mehr. Sein Klub Monarcas Morelia fordert acht Millionen Euro Ablöse.

Baustelle viereinhalb – ein Stürmer

Der Wechsel von Mohammed Abdellaoue war schon fast in trockenen Tüchern, da gelang Hannover 96 mit der Verpflichtung des Spaniers Joselu ein echter Transfercoup. Die Niedersachsen nahmen Abstand von einer Rückholaktion des Norwegers, der nun wohl in Stuttgart bleiben wird. Weil sich auch bei Vedad Ibisevic aktuell kein Abschied anbahnt, wird der VfB wohl mit dem Bosnier, Abdellaoue und Neuzugang Ginczek in die kommende Saison gehen. Im Zweifelsfall könnten auch Timo Werner und Martin Harnik in vorderster Front auflaufen. Nur wenn noch ein Stürmer von Bord geht, wird Bobic sich nach neuem Personal umsehen.

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Fazit: Präsident Bernd Wahler hatte „zwei, drei Kracher” für die kommende Saison angekündigt. Bis zu 15 Millionen Euro sollen Manager Bobic zur Verfügung stehen. Gute zehn sind nach den ersten Transfers noch übrig. Sobald die WM vorüber ist, werden die in den letzten Jahren wenig spendierfreudigen Schwaben noch auf dem Transfermarkt zuschlagen. Ob es Bobic gelingt, alle Baustellen nach den Wünschen des ehrgeizigen Veh abzuarbeiten, wird von den Fans im Wilden Süden mit Argusaugen beäugt.




*Die Baustellen:

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