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WM-Spezial – die Teams im FT-Check: Kolumbien

Kolumbien ist nach 16 langen Jahren zurück auf der internationalen Fußballbühne. Das Team von José Pékerman marschierte nach mehreren gescheiterten Anläufen durch die WM-Qualifikation und hat bei dieser Weltmeisterschaft Großes vor. Sorgen macht allerdings der noch verletzte Superstar Falcao. FussballTransfers wirft einen Blick auf die Chancen der ‚Cafeteros‘.

von Alexander Moritz
5 min.
Kolumbien @Maxppp

1998 war Kolumbien zum vierten und letzten Mal bei einer WM dabei, in Frankreich scheiterten die ‚Cafeteros‘ in der Gruppenphase an Rumänien und England. Ein Schicksal, das den Kolumbianern durchaus nicht unbekannt ist. Nur einmal überstand man die Vorrunde einer Interkontinentalmeisterschaft. 1990 in Italien erreichten die Südamerikaner als bester Gruppendritter das Achtelfinale, unterlagen Kamerun aber mit 1:2 nach Verlängerung. Nach drei erfolglosen Qualifikations-Anläufen hat Kolumbien den Sprung dieses Mal wieder geschafft – und das sogar ohne große Probleme.

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Offensive ist das Prunkstück

José Pékerman, seit 2012 Trainer der Kolumbianer, hat in der WM-Qualifikation die richtige Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern gefunden. Angeführt wird das Team von Mario Yepes. Der mittlerweile 38-jährige Leitwolf dirigiert die aktuell stabilste Defensive Südamerikas. In der Qualifikation kassierte Kolumbien in 16 Partien nur 13 Tore.

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Das Prunkstück der ‚Cafeteros‘ ist dennoch die Offensive. Neben Aushängeschild Radamel Falcao von der AS Monaco und Teamkollege James Rodríguez kämpfen mit Juan Cuadrado, Zuniga, Jackson Martinez und Carlos Bacca, der zuletzt mit dem FC Sevilla die Europa League gewann, zahlreiche Spieler mit internationalem Format um die Plätze. Beste Chancen auf einen Platz in der Startelf hat aber mit Teófilo Gutiérrez ein Akteur, der bis auf ein einjähriges Intermezzo bei Trabzonspor 2010 bisher nur in Kolumbien und Argentinien aktiv war. In der WM-Qualifikation avancierte er mit sechs Treffern zum zweitbesten Torschützen der Kolumbianer hinter Falcao.

Mondragón ältester WM-Teilnehmer aller Zeiten

Mit dabei ist auch der Ex-Kölner Faryd Mondragón, der während der WM seinen 43. Geburtstag feiert und damit als ältester WM-Teilnehmer aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingehen wird. Der bisherige Rekordhalter Roger Milla war bei seiner letzten Teilnahme für Kamerun 1994 42 Jahre alt. Aus der Bundesliga hat neben Herthas Adrián Ramos auch der Mainzer Routinier Elkin Soto den Sprung in den vorläufigen WM-Kader geschafft.

Kolumbien geht dank der souveränen Qualifikation, die der Elf von José Pékerman bei der Auslosung einen Platz in Lostopf eins bescherte, in der mit Griechenland, Japan und der Elfenbeinküste ausgeglichen besetzten Gruppe C als leichter Favorit ins Rennen. Für Coach Pékerman ist es die zweite WM-Teilnahme nach 2006, als er mit seinem Heimatland Argentinien im Viertelfinale an der deutschen Elf scheiterte (3:5 nach Elfmeterschießen). Ein ähnliches Ergebnis würde Pékerman in diesem Jahr sicher auch unterschreiben. Viel wird aber davon abhängen, ob Torjäger Falcao nach seinem Kreuzbandriss im Januar noch rechtzeitig in Form kommt. Die Zeit läuft dabei eindeutig gegen die ‚Cafeteros‘.

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Die Stars

Fredy Guarín (27/Inter Mailand): Guarín, über Jahre Teil der ‚Columbian Connection‘ beim FC Porto, der auch James Rodríguez und Radamel Falcao angehörten, wagte vor zwei Jahren den Schritt zu Inter Mailand und erkämpfte sich dort auf Anhieb einen Stammplatz. In den vergangenen zwei Monaten kam der variabel einsetzbare Mittelfeldspieler bei den ‚Nerazzurri‘ allerdings nicht mehr wie erhofft zum Zug. In der kolumbianischen Mittelfeldzentrale ist Guarín aber weiterhin gesetzt.

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James Rodríguez (22/AS Monaco): Der junge Außenstürmer hat nach seinem Wechsel vom FC Porto nach Monaco eine starke Debütsaison hingelegt. In 38 Pflichtspielen gelangen Rodríguez zehn Tore und 14 Assists. Damit trug er maßgeblich dazu bei, dass der Klub aus dem Fürstentum am Saisonende die Vizemeisterschaft feiern konnte. Von seinen Vorlagen profitierte sein verletzter Teamkollege Falcao in der Rückrunde allerdings nicht mehr.

Radamel Falcao (28/AS Monaco): Das ganze Land bangt um ‚El Tigre‘, wie Falcao in der Heimat liebevoll genannt wird. Der Stürmer, im Sommer für 60 Millionen Euro von Atlético Madrid zum neureichen Ligue 1-Aufsteiger AS Monaco gewechselt, zog sich im Januar bei einem Pokalspiel einen Kreuzbandriss zu und kämpft seitdem um sein Comeback. Ob Falcao rechtzeitig zum Turnier zur Verfügung steht, ist weiterhin fraglich. Und selbst, wenn es klappen sollte, besteht immer noch das Problem der fehlenden Wettkampfpraxis, wie Falcao selbst anmerkt: „Ich werde bis zur WM mit Sicherheit nicht zu 100 Prozent fit sein.

So könnten sie spielen

Kolumbien

Das vorläufige WM-Aufgebot

Tor: David Ospina (OGC Nizza), Faryd Mondragón (Deportivo Cali), Camilo Vargas (Santa Fe CD)

Abwehr: Mario Yepes (Atalanta Bergamo), Aquivaldo Mosquera (Club America), Cristian Zapata (AC Mailand), Carlos Valdes (CA San Lorenzo), Luis Perea (CD Cruz Azul), Eder Álvarez Balanta (River Plate), Santiago Arias (PSV Eindhoven), Camilo Zúniga (SSC Neapel), Pablo Armero (West Ham United).

Mittelfeld: Elkin Soto (1. FSV Mainz 05), Carlos Sánchez (FC Elche), Fredy Guarín (Inter Mailand), Abel Aguilar (FC Toulouse), Aldo Leao Ramirez (Monarcas Morelia), Juan Fernando Quintero (FC Porto), Víctor Ibarbo (Cagliari Calcio), Edwin Valencia (Fluminense FC), Alexander Mejía (Atlético Nacional), James Rodríguez (AS Monaco), Juan Cuadrado (AC Florenz), Macnelly Torres (Al-Shabab/Saudi-Arabien)

Angriff: Luis Fernando Muriel (Udinese Calcio), Teófilo Gutiérrez (River Plate), Radamel Falcao (AS Monaco) Carlos Bacca (FC Sevilla), Adrián Ramos (Hertha BSC), Jackson Martínez (FC Porto)




*Gruppe A:

Gruppe B:

Gruppe C:

Gruppe D:

Gruppe E:

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