1860 München: Ein Traditionsverein kämpft ums Überleben
Der TSV 1860 München liegt in Trümmern. Nur mit äußerster Mühe konnte die sofortige Insolvenz abgewendet werden. Talente wie Moritz Leitner (wechselt zu Borussia Dortmund) oder Aleksandar Ignjovski müssen verkauft werden. Der Wechsel in der Geschäftsführung von Robert Niemann zu Robert Schäfer entwickelt sich zu einem handfesten Skandal.
Wie die ‚Abendzeitung‘ berichtet, versuchte Niemann, seinen potenziellen Nachfolger auszubooten. Schäfer arbeitete vor seiner Tätigkeit bei den ‚Löwen‘ für den Vermarkter IMG. Zu den Klienten der Firma gehört auch 1860. Vor drei Wochen wollte Niemann den Vertrag mit IMG (und somit mit Schäfer) kündigen, wurde jedoch von den ‚Löwen‘-Gremien ausgebremst. Stattdessen wechselt Schäfer nun mit sofortiger Wirkung auf Niemanns Posten.
Finanziell steht den ‚Löwen‘ das Wasser noch immer bis zum Hals. Die Oktobergehälter für die 43 Mitarbeiter der Geschäftsstelle konnten nur mit Verspätung ausbezahlt werden, da sich die Bank zunächst quer stellte. Nur mit neuen Krediten und Zuwendungen von Gönnern konnte die Liquidität der ‚Löwen‘ laut ‚AZ‘ zumindest bis Weihnachten wiederhergestellt werden.
Auch intern brodelt es gewaltig. Teile der Fans befürworten eine Insolvenz der Münchner. Dies würde zwar eine Rückkehr ins geliebte Grünwalder Stadion bedeuten. 1860 würde allerdings mindestens bis in die fünfte Liga zurückgestuft werden. Daneben neigt sich die Amtszeit des stark kritisierten Präsidenten Rainer Beeck ihrem Ende entgegen.
Nach Informationen der Münchner Zeitung ist ein Rücktritt des obersten ‚Löwen‘ auf der Delegiertenversammlung am 28. November vorstellbar. Räumt der Präsident seinen Posten nicht freiwillig, ist auch ein Putsch der Mitglieder denkbar, so die ‚AZ‘ weiter. 1860 lebt derzeit überhaupt nur noch, weil Vizepräsident Dieter Schneider, der den Thron von Beeck erben dürfte, einen „niedrigen sechsstelligen Betrag“ an 1860 überwies, um die Zahlungsunfähigkeit zu verhindern.
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